Sitzung: 13.06.2016 Schul-, Jugend- und Sozialausschuss
Beschluss: einstimmig beschlossen
Abstimmung: Ja: 6, Nein: 0, Enthaltung: 0
Vorlage: 2016/173
Auf die ausführliche Sachverhaltsdarstellung in der als Anlage beigefügten Beschlussvorlage der Stadt Dissen vom 19.04.2016 und den Protokollauszug des Rates vom 02.05.2016 wird verwiesen.
Des Weiteren wird der Vermerk über das Gespräch bei der Nds. Landesschulbehörde Osnabrück am 19.05.2016 zur Information beigefügt.
Beschlussvorschlag:
- Die Gemeinde Bad Rothenfelde unterstützt weiterhin das Ziel, in der
Stadt Dissen aTW eine Integrierte Gesamtschule (IGS) einzurichten. Auf den
Grundsatzbeschluss des Rates der Gemeinde Bad Rothenfelde vom 01.10.2015
wird insofern verwiesen.
- Die Gemeinde Bad Rothenfelde empfiehlt mit Nachdruck, hierzu die
Schulträger-schaft auf den Landkreis Osnabrück zu übertragen.
- Deshalb empfiehlt die Gemeinde Bad Rothenfelde die erforderliche
Elternbefragung durch den Landkreis Osnabrück durchführen zu lassen.
- Sollte der Landkreis Osnabrück bis zum 31.10.2016 die Entscheidung
zugunsten einer IGS in der Stadt Dissen aTW nicht herbeigeführt haben,
stimmt die Gemeinde Bad Rothenfelde einer Elternbefragung im
Gemeindegebiet Bad Rothenfelde durch die Stadt Dissen aTW (Zeitraum 1.
Quartal 2017) zu.
Die Eltern sind über die pädagogische Ausrichtung und die
organisatorischen Rahmenbedingungen einer IGS in der Stadt Dissen aTW
entsprechend zu informieren.
Unter Hinweis auf die vorgetragenen Änderungswünsche ergeht folgender
Beschussvorschlag
(einstimmig):
- Die Gemeinde Bad Rothenfelde unterstützt weiterhin das Ziel, in der
Stadt Dissen aTW eine Integrierte Gesamtschule (IGS) einzurichten. Auf den
Grundsatzbeschluss des Rates der Gemeinde Bad Rothenfelde vom 01.10.2015
wird insofern verwiesen.
- Die Gemeinde Bad Rothenfelde empfiehlt mit Nachdruck, hierzu die
Schulträger-schaft auf den Landkreis Osnabrück zu übertragen.
- Die Elternschaft wird in einer Elterninformationsveranstaltung im Rahmen des ersten Elternabends der Grundschule Bad Rothenfelde durch kompetente Referenten (Fachvortrag) über eine Integrierte Gesamtschule in Dissen informiert. Die im Anschluss an diesen Fachvortrag erfragten Tendenzen der Elternschaft pro/kontra IGS bilden die Grundlage für weitergehende politische Beschlüsse, die unmittelbar erfolgen.
Die Vorsitzende gibt zunächst
einleitende Sachverhaltsdarstellungen. Sie macht deutlich, dass seit dem
Grundsatzbeschluss der Stadt Dissen, dem sich die Gemeinde Bad Rothenfelde
angeschlossen hat, fast 9 Monate vergangen sind. Vor diesem Hintergrund äußert
sie Verständnis, dass die Stadt Dissen nun weitergehende Entscheidungen treffen
möchte.
Anschließend
stellt Rektor Wessels die Thematik
IGS aus Sicht der Realschule Dissen dar. Es bestehe bei der Eltern- und
Lehrerschaft eine große Unsicherheit, wie es denn nun weitergehe. Und diese
Unsicherheit tue der Realschule nicht gut. Anschließend beantwortet er Fragen
insbesondere zur geplanten Elternbefragung. Er macht deutlich, dass dies nicht
zwingend vorgeschrieben sei, aber ein klares Elternvotum im weiteren
Verfahrensgang sicherlich hilfreich ist. Er stellt diesen Verfahrensgang kurz
vor.
Die Vorsitzende weist darauf hin,
dass die IGS unbedingt beworben werden müsse. Insofern hält sie ein
Pädagogisches Konzept durchaus für sinnvoll. Eine reine Ja/Nein Abstimmung sei
sicherlich zu wenig.
3. stellv.
Bürgermeisterin Kebschull erläutert im Folgenden den als Anlage beigefügten
geänderten Beschlussvorschlag der Grünen-Ratsfraktion. Sie macht deutlich, dass
die Angelegenheit nun endlich vorangetrieben werden müsse. Deshalb spricht sich
ihre Ratsfraktion für eine Elternbefragung durch die Stadt Dissen unmittelbar
nach den Sommerferien aus. Des Weiteren sollte eine Vorplanungsgruppe
eingesetzt werden und ein pädagogisches Konzept erstellen. Auch sie hält ein 1.
Konzept für das weitere Verfahren für wichtig. Mit diesem Vorgehen vergebe sich
die Gemeinde nichts. Sie bittet daher, diesem ergänzten Vorschlag zu folgen.
Abschließend weist sie nochmals auf die Zeitschiene hin. Schnelle Entscheidungen
helfen insbesondere die Abwanderung von Schülern nach NRW zu verhindern.
Bürgermeister
Rehkämper
verweist auf die intensiven Gespräche auf verwaltungs- und politischer Ebene.
Die mangelnde Planungssicherheit für alle Akteure sei unangenehm. Insofern sei ein
Grundsatzbeschluss des Landkreises durchaus hilfreich. Ziel für Dissen und Bad
Rothenfelde sei weiterhin, die IGS in Dissen zu verorten, möglichst 4-zügig in
Trägerschaft des Landkreises. Die Zeitschiene berücksichtigend, erwartet er die
Einführung einer IGS in Dissen nicht vor Beginn des Schuljahres 2018/19. Daher
sei genügend Zeit, eine Elternbefragung durch den Landkreis Osnabrück
durchzuführen. Deshalb könne die Politik dem Beschlussvorschlag der Verwaltung
so folgen. Er macht abschließend deutlich, die Thematik aus dem
Kommunalwahlkampf herauszuhalten und äußert die Hoffnung, dass in guter
Kooperation mit dem Landkreis nach der Wahl ein positiver Beschluss pro Dissen
erfolgen werde.
Die Vorsitzende skizziert eine
mögliche Entscheidungsvariante. Da eine Elternbefragung in dieser engen Form
nicht unbedingt vorgeschrieben sei, könnte man doch in
Elterninfoveranstaltungen das Votum der Eltern erfragen. In diesen
Infoveranstaltungen müssten Experten umfassend zum Thema IGS vortragen, um so
das Informationsbedürfnis der Eltern zu stillen. Am Ende könnte eine Befragung
der anwesenden Eltern vorgenommen und so Tendenzen pro oder kontra IGS erkannt
werden.
Ratsfrau Hüggelmeyer hält solche
Elterninfoveranstaltungen und darin gewonnene Tendenzen aus der Elternschaft
für ausreichend. Die Erarbeitung eines pädagogischen Konzeptes sei eher
zweitrangig. Auch sie spricht sich dafür aus, nun Entscheidungen zu treffen.
Sie befürchtet eine gewisse Stagnation nach der Kommunalwahl, wodurch wieder
Zeitverluste entstünden.
Auf
Befragen stellen Frau Brinkmann und Frau Bauschulte heraus, dass die IGS in
Dissen in der Elternschaft gegenwärtig kein Thema ist. Frau Brinkmann weist
darauf hin, dass eine Elterninfo im Rahmen des ersten Elternabends stattfinden
könne. Dieser findet in der Regel etwa 6 Wochen nach Schuljahresanfang statt.
3. stellv.
Bürgermeisterin Kebschull hält die vorgeschlagenen
Elterninformations-veranstaltungen für unbedingt notwendig. Die dort
erkennbaren Tendenzen der Elternschaft sollten Grundlage für weitergehende
Entscheidungen sein. Insofern könne sie sich mit diesem Kompromissvorschlag
einverstanden erklären. Sie bittet um rechtliche Prüfung, ob zeitlich
unterschiedlich durchgeführte Elternbefragungen in Dissen und Bad Rothenfelde
Auswirkungen auf eine Einführung der IGS in Dissen hätten.
Ratsherr F. Wernemann spricht sich
ebenfalls für eine umfassende Elterninformation aus. Alle Schritte sollten in
enger Absprache mit dem Landkreis erfolgen.
Bürgermeister
Rehkämper
fasst die Diskussionen dahingehend zusammen, die
Elterninformationsveranstaltungen zügig nach den Ferien im Rahmen des ersten
Elternabends durchzuführen. Dies müsste in der Stadt Dissen analog stattfinden.
Unter Berücksichtigung der dort erkennbaren Tendenzen könnten dann die notwendigen
Entscheidungen Ratsentscheidungen (wie im Beschlussvorschlag dargestellt)
kurzfristig erfolgen.
Diesen
Hinweis aufnehmend, formuliert die
Vorsitzende den geänderten Beschluss-vorschlag. Die Absätze 1 und 2 des
Verwaltungsbeschlussvorschlages bleiben bestehen. Der neue Absatz 3 erhält
folgende Formulierung:
„Die Elternschaft wird in einer Elterninformationsveranstaltung im Rahmen des ersten Elternabends der Grundschule Bad Rothenfelde durch kompetente Referenten (Fachvortrag) über eine Integrierte Gesamtschule in Dissen informiert. Die im Anschluss an diesen Fachvortrag erfragten Tendenzen der Elternschaft pro/kontra IGS bilden die Grundlage für weitergehende politische Beschlüsse, die unmittelbar erfolgen.
Abstimmungsergebnis:
Ja: |
6 |
Nein: |
0 |
Enthaltung: |
0 |