Sitzung: 30.11.2016 Finanz- und Betriebsausschuss
Beschluss: einstimmig beschlossen
Vorlage: X/2016/026
Hiermit
werden der Entwurf des Wirtschaftsplanes für das Jahr 2017 und die
mittelfristige Finanzplanung bis 2020 vorgelegt.
Das Jahr
2017 weicht in einigen Zahleninhalten von der Planung im Vorjahr ab.
Im Rahmen
dieser Vorlage wird auf bedeutende Einzelheiten hingewiesen. (Die
Klammerzusätze sind die Planansätze 2016).
A.
Erfolgsplan
Umsatzerlöse
Die
Umsatzerlöse 2017 werden mit 810.000 € (764.400 €) ausgewiesen. Diese Erwartung
entspricht einer Wassermenge von 540.000 m³.
Der
Wasserpreis wird nach dem bisherigen Vorbereitungsstand in 2017 bei
1,50 €/m³
liegen. Die Erhöhung liegt damit bei 9 Cent/m³. Bei einer Grundlage von 150 m³
für einen Vierpersonenhaushalt ergibt sich daraus eine jährliche Mehrbelastung
von 14,45 €.
In den
Erlösen sind Auflösungen empfangener Ertragszuschüsse mit 8.700 €
(9.800 €)
enthalten. Als Ertragszuschüsse wurden bis 2002 erhaltene Anschlussbeiträge
ausgewiesen. Diese werden jährlich mit 5 % ergebniswirksam aufgelöst.
Nach einer
Rechtsänderung werden die Anschlussbeiträge ab 2003 von den Anschaffungs- und
Herstellungskosten der Rohrleitungen abgezogen.
Sonstige betriebliche Erträge
Die sonstigen
betrieblichen Erträge erhöhen sich geringfügig auf 8.500 €
(8.000 €).
Enthalten sind im Wesentlichen Fahrzeugkostenerstattungen der Gemeinde und
Erstattungen des Abwasserbetriebes für das Ablesen der Wasseruhren am
Jahresende.
Materialaufwand
Die Aufwendungen
für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe betragen in der Planung 64.000 € (63.000 €).
Die Kosten
für den Wasserbezug von der Südkreis-Wasserversorgung werden mit
127.500 € (125.000 €) geschätzt. Der spezifische Preis für
den Zukauf von Wasser wird mit 0,75 €/m³ erwartet.
Personalaufwand
Der
Personalaufwand einschließlich Sozialabgaben ist mit 95.800 € (97.900 €)
vorausberechnet. Die Aufwendung verändert sich aufgrund von
Mitarbeiterfluktuation und Tarifliche Änderung. Es wurde eine Erhöhung von 2 %
eingeplant. Tariflich ist auch ein leistungsorientierter Anteil an der
Bezahlung des Personals mit 1,75 % vorgeschrieben. Auch das ist im Planentwurf
berücksichtigt.
Abschreibungen
Die
Abschreibungen auf das Anlagevermögen bleiben grundsätzlich unverändert. Es
kommt zu einer geringen Senkung des Betrages. In der Summe lautet die
Abschreibung über 92.050 € (96.000 €).
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Sie werden
nach gegenwärtiger Kenntnis und Planung 364.900 € (279.450 €) betragen. Die
stark gestiegenen Aufwendungen resultieren aus der Konzesssionsabgabe.
Der Begriff
der „sonstigen betrieblichen Aufwendungen“ beinhaltet Instandhaltungs-,
Betriebs-, Verwaltungskosten, Konzessionsabgabe und übrige Kosten, die sich
aber alle nur unwesentlich ändern.
Zinseinnahmen
Guthabenzinsen
sind mit 2.000 € (2.800 €) geplant. Sie entstehen aus der Verzinsung auf
laufenden Konten.
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
Die Zinsen für
die Fremdfinanzierung von Anlagevermögen sinken auf 16.200 € (17.600 €).
Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit
Das Ergebnis
vor Steuern liegt bei 68.750 € (106.050 €).
Steuern vom Einkommen und Ertrag und
sonstige Steuern
Die zu
erwartende Steuerbelastung aus Einkommen und Ertrag wird 17.500 € (19.600 €)
betragen. Sie erklärt sich mit einem steigenden Gewinn vor Steuern gegenüber
2016.
Die
sonstigen Steuern beziehen sich auf Kraftfahrzeugsteuer und Grundsteuer. Der
Ansatz lautet 1.500 € (1.550 €).
Jahresgewinn
Der
Jahresgewinn errechnet sich mit 49.750 € (49.500 €). Um die Kürzung der
Konzessionsabgabe auszugleichen, ist keine Entnahme aus der
Gebührenausgleichsrücklage erforderlich. Der Mindestgewinn gleicht dem Jahresgewinn von 49.750 €. Der
Mindestgewinn wird mit 4 % vom Eigenkapital berechnet.
A. Vermögensplan
I.
Leistungen
Immaterielle Vermögensgegenstände
Für die
Neufestsetzung der Wasserschutzzone ist in 2017 kein Planbetrag vorgese-
hen. Die anfallenden Kosten sind in den Vorjahren Gegenstand
der Planung gewesen.
Grundstücke/grundstücksgleiche Rechte
mit Bauten
Es ergibt
sich im Planjahr kein Ansatz.
Wassergewinnung
Für Brunnen
Nr. 2 Gebäude Brunnenstube, Brunnen Nr. 3 Regenerierung sowie Brunnen Nr. 4
sind insgesamt 31.000€ vorgesehen.
Verteilung
Für das
Ersetzen von Rohrleitungen im Allgemeinen sind 10.000 € vorgesehen (u.a.
Hydranten und Schieberkreuze).
Im Übrigen
werden Wassermesser gekauft, die im laufenden Betrieb nach Anfall eingebaut
werden. Für den Kleinbedarf sind 500 € angesetzt.
Des Weiteren
ist eine Ringleitung Lindenallee/Am Mühlenbach für 30.000 € geplant.
Betriebs- und Geschäftsausstattung
Der Ansatz lautet 2.500 €. Der Betrag
2017 steht für Inventar, Werkzeuge und Geräte bereit.
Darlehenstilgung
Die Summe
der regelmäßigen Tilgungen lautet über 32.600 € (31.200 €).
Auflösung Beiträge
Die bis zum
31. Dezember 2002 gezahlten Anschlussbeiträge sind mit jährlich 5 % im
Erfolgsplan ertragserhöhend aufzulösen. Die sich in 2017 ergebende Summe von
8.700 € belastet entsprechend den Vermögensplan.
II.
Finanzierung
Die Abschreibungen
auf das Vermögen ergeben 92.050 € (96.000 €). Die Summe steht, da in der
Vergangenheit erwirtschaftet, für die Finanzierung von Maßnahmen bereit.
Ergänzend zu
der vorstehend genannter Summe werden die Investitionsmittel durch vorhandene
Liquidität mit 23.250 € gesichert.
Finanzplan 2016 bis 2020
A.
Erfolgsplan
In 2016
lauten die geplanten Umsatzerlöse 764.400 €. Am Ende des mittelfristigen
Zeitraumes von 2016 bis 2020 werden die Umsatzerlöse (für 2020) mit 802.500 €
erwartet. Dabei ist zu bedenken, das in 2017 eine Preiserhöhung erforderlich
ist, wonach der Kubikmeterpreis von 1,41 € auf 1,50 € ansteigen wird. In den
darauf folgenden Jahren bleibt der Preis laut Planung bei 1,50 €.
Der Materialaufwand
wird in 2016 mit 188.000 € geschätzt. Er soll sich bis 2020 auf ca. 192.500
€ erhöhen. Auslösend ist der geschätzte künftige Energiepreis.
Die Personalkosten
bewegen sich von 2016 mit 97.900 € bis zum Jahre 2020 auf
100.000 €.
Das ergibt sich zum einen aus der voraussichtlichen Tarifentwicklung und zum
anderen aus dem Wegfall der Mehrkosten aus der Einstellung einer Ersatzkraft
für den in Altersteilzeit befindlichen Mitarbeiter.
Die Abschreibungen
liegen in 2016 bei 96.000 € und ermäßigen sich in den Folgejahren (2020)
bis auf 72.500 €. Es entfallen weitestgehend die AfA-Beträge für die
Fahrzeuge
und für die Kontroll- und Steuereinrichtung.
Die sonstigen
betrieblichen Aufwendungen erfordern zunächst 279.450 €. Sie enden im
Planungszeitraum, also 2020, mit 367.100 € (insbes. Konzessionsabgabe,
Wasserentnahmegebühr, Instandhaltungskosten,
Verwaltungskosten).
Die Zinsaufwendungen
sinken bis einschließlich 2020 von bisher 17.600 € auf 10.000 €.
Der Jahresgewinn
2016 liegt bei 49.500 €. Um
den Mindestgewinn zu erreichen ist die Kürzung der Konzessionsabgabe über
26.390 € nötig. In den Folgejahren wird die Konzessionsabgabe zunächst gekürzt
und durch eine Entnahme aus der Gebührenausgleichsrücklage ausgeglichen. Der
Mindestgewinn liegt in den Planjahren zwischen 49.750 € und 52.000 €.
B.
Vermögensplan
Die
Schwerpunktaktivität liegt in den Planjahren in der Ringleitung im Bereich
Lindenallee/Am
Mühlenbach sowie für Brunnen Nr. 2 Gebäude Brunnenstube. Insgesamt belaufen
sich die Investitionsbeträge in 2016 auf 159.500 €. Danach verringern
sich die entsprechenden Zahlen in 2017 auf 74.000 €.
In den Jahren 2018, 2019 und 2020 werden voraussichtlich
43.500€, 36.000 € und 60.500 € benötigt.
Für die Betriebs-
und Geschäftsausstattung wird in den Jahren 2016 bis 2020 nur eine geringe
Summe von je 2.500 € angesetzt.
Die Darlehenstilgung
erfordert 2016 = 31.200 €. Im Zeitraum 2016 bis 2020 steigt der Betrag
leicht von 31.200 € auf 33.200 €, bedingt durch die höhere Tilgung.
Der
Schuldenstand ergibt sich im Planungszeitraum wie folgt:
31. Dezember
2016 369.661,10 €
31. Dezember
2017 337.060,41 €
31. Dezember
2018 302.940,74 €
31. Dezember
2019 267.916,20 €
31. Dezember
2020 234.673,58 €
Die Schulden
sinken weiter. Im Jahr 2000 lag der Gesamtdarlehensbetrag noch bei 1.169.352,94
€. Er vermindert sich zwischen 2000 und 2020 um rd. 934.680 €. Dabei ist auch
zu berücksichtigen, dass kleinere Darlehensaufnahmen (180.000 €, 100.000 € und
55.000 €) die genannte Tilgungsleistung beeinflussen.
Die Auflösung
der Anschlussbeiträge sinkt bis einschließlich 2020 von 9.800 € auf 0 €.
Die Finanzierung der Leistungen wird mit verdienten Abschreibungen, liquiden Mitteln und zu einem geringen Anteil mit Anschlussbeiträgen dargestellt.
Beschlussvorschlag:
Der Wirtschaftsplan des Wasserwerkes für das Jahr 2017 und
die mittelfristige Fi-
nanzplanung 2016 bis 2020 werden in der dieser Niederschrift
beigefügten Fassung
beschlossen.
Es ergeht folgender
Beschlussvorschlag
(einstimmig):
Der Wirtschaftsplan des Wasserwerkes für das Jahr 2017 und die mittelfristige Fi-
nanzplanung 2016 bis 2020 werden in der dieser Niederschrift beigefügten Fassung
beschlossen.
Herr Sert gibt einige Erläuterungen zum vorliegenden Wirtschaftsplan. Dabei geht er auch auf die Entwicklung im mittelfristigen Finanzplanungszeitraum ein. Demnach stehen keine nennenswerten Investitionen bevor. Die in den Vorjahren aufgestellte Planung und Durchführung des kontinuierlichen Schuldenabbaus kann weiter fortgesetzt werden.