Sitzung: 08.02.2017 Tourismusausschuss
Bürgermeister Rehkämper gibt
folgenden Sachstandsbericht:
Das Solefreibad wurde zur Saison
1983 eröffnet. Es geht in diesem Jahr in seine 35. Saison.
Besucher Seit Eröffnung des Bades haben 2.094.170
Gäste das Freibad besucht. Dies
entspricht einem jährlichen Besuch von 63.460 Gästen.
Da sich das
Freizeitverhalten in dieser
langen Zeit verändert hat, beträgt der Besucherschnitt der letzten 10 Jahre,
das heißt der Zeitraum von 2007 -2016, aktuell
50.269 Gäste.
Die Gäste kommen aus einem Umkreis von ca. 40 Kilometern. Osnabrück,
Bielefeld Münster, Gütersloh und sogar Ibbenbüren.
Die meisten der Gäste kommt aber aus dem näheren Umfeld, Dissen,
Hilter, Borgholzhausen und
Versmold und natürlich auch aus Bad Rothenfelde.
150 Schwimmer besuchen das Bad täglich unabhängig von der Witterung. An Spitzentagen liegt die
Besucherzahl bei 2000.
Das Bad hat durchschnittlich an 135 Tagen vom 1. Mai bis Mitte September geöffnet.
Veranstaltungen/ Nutzer Genutzt wird das Bad auch vom örtlichen Schwimmverein, im Rahmen der
interkommunalen Zusammenarbeit auch von
Vereinen der Nachbargemeinden und der DLRG Ortsgruppe Dissen Bad Rothenfelde.
Die Grundschule nutzt das Bad ebenfalls. Jährlich
finden Schwimmveranstaltungen des TuS Bad Rothenfelde statt.
Fester Bestandteil des Ferienspielprogramms ist die jährliche
Eröffnungsveranstaltung im Solefreibad
mit großem Rahmenprogramm.
Das Bad wird auch für die Ausrichtung der Kreismeisterschaften im
Schwimmen genutzt. Bis
zum Jahr 2015 wurde der Triathlon des
Triteams Dissen jährlich im Freibad
ausgerichtet.
Eintrittspreise Die Preise sind als sozialverträglich anzusehen.
Freibad Bad Rothenfelde Erwachsene 3,50 Euro Kinder 1,70 Euro, Kinder unter 6 Jahre frei
Saisonkarte Erwachsene 75 Euro, Saisonkarte Kinder 32,50 Euro, 11,00
Euro, 3. Kind frei Familienkarte 110 Euro
Stadtwerke Osnabrück Moskaubad (zum Vergleich)
Erwachsene
4,80 Kinder 3,60 Kinder unter 4 Jahre 2,00 Euro
Saisonkarte Erwachsene 128 Euro
Saisonkarte Kinder 85 Euro
Familienkarte wird nicht angeboten
Freibadangebot 50
m Schwimmerbecken, Nichtschwimmerbecken mit Kleinkinderrutsche, Rutschenbecken
mit 37 m Rutsche und Planschbecken.
Wassertemperatur 24 Grad, Planschbecken 28 Grad
Solegehalt 2%
Großzügige Liegewiesen, parkähnlicher Baumbestand.
Seit 2016 Kioskbetrieb
mit verlässlichen Öffnungszeiten.
Freibadzustand Obwohl das Freibad mittlerweile 34 Jahre alt ist, befindet es sich
optisch in einem sehr guten Zustand. In den letzten Jahren sind nach und nach
sämtliche Garderobenschränke, sowohl in den Sammelumkleiden als auch in den
Wechselzellen erneuert worden. Auch sämtliche Trennwände in den Toilettenanlagen und den Wechselzellen
sind komplett erneuert worden. Holzfenster sind durch Kunststofffenster ersetzt
worden. Holzgeländer am Aufgang zur Rutschentreppe sind durch Edelstahlgeländer
ersetzt worden. Sämtliche Bänke im Freibadbereich haben pflegeleichte und
haltbare Edelstahlhalterungen erhalten. Die Kassenanlage ist 2013 erneuert
worden.
Die Gartenanlage befindet sich in
einem ausgezeichneten Pflegezustand. Die Standsicherheit der Bäume und mögliche
Gefahren durch Astbruch werden durch eine externe Firma überprüft und so
mögliche Gefahren weitestgehend ausgeschlossen. Gäste loben die sehr gute
Wasserqualität. Diese wird auch regelmäßig durch die Überwachungsbehörden überprüft.
Die technische Anlage ist zwar
alt, aber voll funktionsfähig.
Freibadmängel Das Freibad wurde 1933 auf der alten Sodaabraumhalde des Salinenbetriebs
errichtet. Dies ist ein auf geschütteter Boden mit fehlender Tragfähigkeit. Das
Becken und die Hochgebäude sind nicht auf gewachsenem Boden gegründet, sodass
es zu Setzungen kommt. Das Schwimmerbecken ist an der Treppeneinstiegsseite abgesackt und somit
keine perfekte Beckenhydraulik mehr möglich.
Duschen und Toiletten sind
räumlich nicht getrennt. Es fehlt ein
großzügiger Vorraum. Die Duschanlagen könnten größer dimensioniert sein.
Der Beckenumgang ist durch die
Sole sehr rau und teilweise uneben geworden. Gäste bemängeln den Zustand des Freibadparkplatzes.
Kurzzeitschwimmer möchten auch auf dem
Carpesol-Parkplatz parken dürfen.
Bei heißem Sommerwetter stehen für
das Freibad und die Therme nicht genügend Parkplätze zur Verfügung.
Fazit
Das Freibad ist ein gepflegter, funktionstüchtiger
Oldtimer, aber eben kein Neuwagen. Momentan werden kontinuierlich
Unterhalts- und Pflegemaßnahmen mit begrenztem Budget durchgeführt.
Für
eine Sanierung des Beckens, Neugestaltung der Duschanlage und Erneuerung des
Beckenumgangs müssten größere finanzielle Mittel bereitgestellt werden.
Es stellt sich aber die Frage, insbesondere bei der Sanierung
des Schwimmerbeckens, ob diese sinnvoll ist, da die Ursachen, d.h. der nicht
tragfähige Untergrund, damit nicht beseitigt würden.
Bürgermeister Rehkämper
empfindet das Freibad als „Juwel im Kurzentrum“ und schlägt als Ergebnis des
Sachstandsberichtes vor, einen Badarchitekten zu beauftragen, den Zustand des
Freibades zu prüfen. Für den Bereich „Sanitär/Dusche“ sei vor einigen Jahren
bereits eine Kostenschätzung gemacht worden. Dabei wurde festgestellt, dass der
Kostenaufwand für die saisonale Nutzung von durchschnittlich 135 Tagen7Jahr sehr
hoch sei. Auch die Absackungen seien bereits überprüft worden. Sie seien zwar
beachtlich, aber nicht verkehrsgefährdend. Bürgermeister
Rehkämper regt eine Besichtigung des Freibades durch den Gemeinderat an.
Ratsherr Striedelmeyer erkundigt
sich nach der Tragfähigkeit des Beckens. Diese sei grundsätzlich gegeben, so Bürgermeister Rehkämper. Im Bereich des
Kiosks seien Setzrisse entstanden, die es in kleinerem Umfang auch im Becken
gibt. Einzelheiten könnten bei der Besichtigung des Rates von Fachleuten erklärt
werden.
Auch Ratsfrau Temme empfindet das Freibad als Juwel. Es biete ein
Therapieanebot (Sole/Sonne) in freier Luft. Sie plädiert dafür, es auch in
Zukunft vorzuhalten und entsprechend „am Ball zu bleiben“. Das Freibad stelle
für den Ort außerdem ein Kulturgut dar. Sie schlägt vor zu prüfen, ob die z.
Zt. ungenutzte Wärmehalle reaktiviert werden kann.
Die Wärmehalle habe sich in der
Vergangenheit nicht bewährt, so Bürgermeister
Rehkämper, da die regelmäßigen (Schlechtwetter-)Schwimmer das Angebot in der
Praxis eher nicht nutzen. Er führt aus, dass im Haushaltsplan ein Ansatz von
175.000 € zur Verlustabdeckung für das Freibad vorgesehen sei. Sofern das
niedrige Tarifsystem beibehalten werden soll, müsse sparsam gewirtschaftet
werden.
Herr Mayer erkundigt sich nach der
Laufzeit des Pachtvertrages für den Kiosk. Bürgermeister Rehkämper berichtet,
dass der Vertrag in diesem Jahr noch gelte. Die Gemeinde wünsche sich durchaus
eine Fortsetzung des Pachtvertrages mit dem zuverlässigen Pächter. Ob dieser
aus Altersgründen die Pacht in 2018 fortsetze, sei von ihm zu entscheiden.
Ratsherr Striedelmeyer hält
eine Reaktivierung der Wärmehalle für finanziell nicht tragbar. Wichtiger ist
s. E. der Erhalt des Schwimmbades mit seinen Außenanlagen.
Frau Gätje berichtet, dass sie als
Ratsfrau bei den Beratungen über die damalige Sanierung des Freibades beteiligt
war. Schon damals sei die Wärmehalle ein strittiger Kostenpunkt gewesen. Der
Hauptgrund für deren Schließung sei seinerzeit aber Vandalismus durch
Jugendliche gewesen.
Ratsfrau Temme regt an, den Besuchern bei
schlechtem Wetter ggf. Synergien zwischen Freibad und Therme (Eintrittspreis)
zu ermöglichen. Des Weiteren schlägt sie vor, einen Teil der Duschen in der
Wärmehalle einzurichten, da die entsprechenden Ver- und Entsorgungsleitungen
dort bereits bestehen. Letzteren
Vorschlag greift auch Ratsfrau Schneider
auf. Bürgermeister Rehkämper
berichtet, dass dies bereits vor einiger Zeit geprüft worden sei. Einzelheiten
könne Bauamtsleiter Rolf bei der Besichtigung des Freibades berichten.