Ratsmitglied Lange-Mensing erstattet in seiner Eigenschaft als ehrenamtlicher Salinenarchivar folgenden Sachstandsbericht:

 

In früheren Zeiten sei das Salinenarchiv im Heimatmuseum untergebracht worden. Vor einigen Jahren sei ein Umzug in die Konferenzetage des Kurhauses erfolgt. Dort werden u. a. ca. 15.000 digitalisierte Fotos archiviert; im Kurmittelhaus lagern weitere Unterlagen. Das Salinenarchiv habe keine festen Öffnungszeiten. Meistens sei es sonntags geöffnet, oder nach Terminabsprache. Kürzlich sei eine neue Broschüre „Historische Schaufenster“ aufgelegt worden. Viele Anfragen älterer Personen, die in ihrer Kindheit den Ort im Rahmen einer Kinderkur kennengelernt haben, können in Zusammenarbeit mit dem Heimatmuseum beantwortet werden. Der Zustand der Konferenzetage sei aber mittel- bis langfristig nicht gut (Zustand der Heizung, der Toiletten und der Schiebetüren, vernagelte Fenster etc.). Viele Dinge im Bereich der Konferenzetage seien sanierungsbedürftig. Im Zusammenhang mit den Ansiedlung einer Kita in der historischen Villa Lehmann sei die Idee aufgekommen, das bislang nicht genutzte Dachgeschoss zur Unterbringung des Salinenarchivs zu nutzen.

 

Bürgermeister Rehkämper bedankt sich für das professionelle ehrenamtliche Engagement der Mitglieder des Salinenarchivs. Über Jahre sei ein beträchtlicher Fundus entstanden. Die Entwicklung des Kurhauses, in dem das Salinenarchiv derzeit untergebracht ist, sei in den nächsten Jahren zu beobachten. Bei der jetzt anstehenden Baumaßnahme für die Kita im Bereich der Villa Lehmann bestehe ein Ausbaupotenzial von ca. 180 m² im Dachgeschoss, das die Schüchtermannklinik für eigene Zwecke nicht in Anspruch nehmen wird. Der Einbau einer Wohnung im Dachgeschoss sei aufgrund der im Erdgeschoss geplanten Kita eher ungünstig. In einem Gespräch mit Herrn Dr. Böckelmann als Geschäftsführer der Schüchtermannklinik sei der Gedanke entstanden, das Dachgeschoss der Villa Lehmann für das Salinenarchiv auszubauen. Die Schüchtermannklinik erwägt in diesem Fall, dem Salinenarchiv das hauseigene Archiv „Heinrich Schüchtermann“ als Dauerleihgabe zur Verfügung zu stellen.

 

Hinsichtlich einer Nachfolgenutzung für die Konferenzetage sei eine Kunstausstellung zur lichtsicht 6 - Projektions-Biennale denkbar, so Bürgermeister Rehkämper. Hieran habe Herr Risken anlässlich eines Gespräches durchaus Interesse gezeigt. Bei Unterstützung durch die Ausschussmitglieder würde Bürgermeister Rehkämper weitergehende Gespräche mit dem Architekten Austmeyer und der Schüchermannklinik führen.

 

Ratsfrau Pohlmann findet die Idee charmant und begrüßt die Möglichkeit einer Kunstausstellung im Kurhaus.

 

Ratsfrau Temme sieht die Angelegenheit eher differenziert. Der Umbau der „Villa Lehmann“ sei für die Kita vorgesehen. Das Gebäude sollte daher i. E. eher für weitere Kita-Plätze vorgesehen werden. Ihrer Meinung nach gehört das Salinenarchiv räumlich eher in die Nähe des Heimatmuseums und der Gemeindeverwaltung.

 

Bürgermeister Rehkämper entgegnet, dass die Hauptnutzung im Bereich der Villa Lehmann die Kita ist. Er habe erfahren, dass die Villa Lehmann nach der Revierförsterei Helfern das zweitälteste, noch vorhandene, Gebäude des Ortes ist. Er bewertet die Bereitschaft der Schüchtermannklinik, dieses Gebäude sowohl für eine Kita-Nutzung als auch für das Salinenarchiv zur Verfügung zu stellen, als sehr positiv. Man könne versuchen, für den Ausbau des Dachgeschosses zur Unterbringung des Salinenarchivs weitere Fördermittel zu akquirieren und sollte eine vertragliche Regelung mit der Schüchtermannklinik mit einem langen Bindungszeitraum vereinbaren.

 

Auch vor dem Hintergrund, dass die Mitglieder des Salinenarchivs einen Umzug in das Dachgeschoss der Villa Lehmann begrüßen, unterstützt Ratsherr Wernemann diese Planungen.

 

Ratsfrau Temme möchte wissen, was passiert, wenn der Bedarf an Kita-Plätzen steigt. Bürgermeister Rehkämper erinnert daran, dass im Zuge der Beratungen zur Unterbringung der Katholischen Kita in der Villa Lehmann (im Arbeitskreis sowie im Sozialausschuss) das Ziel festgelegt wurde, beide örtlichen Träger ausgewogen zu versorgen. Sofern künftig weitere Kita-Plätze benötigt, sollten diese daher im Bereich der evangelischen Kitas, z. B. im Bereich der Kita Löwenzahn, eingerichtet werden.

 

Ratsfrau Schneider kann sich vorstellen, dass die Anordnung von Kita-Räumen in Dachgeschossen z. B. aus Gründen des Brandschutzes und der Versicherung eher nicht geeignet sind. Sie führt aus, dass das Salinenarchiv in der Konferenzetage nicht behindertengerecht ist. Möglicherweise gebe es Exponate, die auch Behinderten zugänglich gemacht werden sollten. 

 

Ratsfrau Pohlmann erkundigt sich, ob das Dachgeschoss der Villa Lehmann barrierefrei erschlossen werden kann. Dies sei zu prüfen, so Bürgermeister Rehkämper. Hierfür könnten ggf. weitere Fördermittel in Anspruch genommen werden.

 

Eine behindertengerechte Erschließung ist nach Auffassung des Ratsherrn Striedelmeyer sehr wichtig, um auch Behinderten eine Teilhabe zu ermöglichen. Die Nutzung des Dachgeschosses für eine Kita bewertet er als eher schwierig.

 

Vorsitzender Dreyer befürwortet die Unterbringung des Salinenarchivs im Heimatmuseum. Unter Wegfall der Wohnung könnten beide Einrichtungen dann an einem Ort vorgehalten werden.

 

Salinenarchivar (und Ratsherr) Lange-Mensing äußert Bedenken, da die Wohnung im Heimatmuseum z. Zt. vermietet ist. Außerdem sei das Heimatmuseum aufgrund der vorhandenen Eingangstreppe mit mehreren Stufen möglicherweise nicht behindertengerecht zu erschließen. Er erkundigt sich, ob das Heimatmuseum unter Denkmalschutz steht. Allg. Vertreterin Seydel sagt eine Überprüfung zu (Anmerkung: Die Überprüfung hat ergeben, dass das Heimatmuseum nicht in der Liste der Baudenkmale steht).

 

Ratsfrau Temme berichtet, dass sie durchaus Kitas kenne, die im Dachgeschoss untergebracht sind. Dies sei möglich, sofern man es möchte. Sie macht den Vorschlag, das Salinenarchiv im Westfälischen Hof unterzubringen.

 

Ratsherr Wernemann findet es vorteilhaft, die Kitas dezentral im Ort zu verteilen und nicht alle an einem Ort vorzuhalten. Er verweist darauf, dass der Westfälische Hof ebenfalls (wie auch die Villa Lehmann) nicht im Eigentum der Gemeinde steht.