Abstimmung: Ja: 5, Nein: 1, Enthaltung: 1

Zum Sachverhalt wird auf den beigefügten Gesprächsvermerk vom 28.01.2019 verwiesen.


Beschlussvorschlag:

 

Zur Verkehrsberuhigung Helferner Esch sind die vom Büro IPW Ingenieurplanung, Wallenhorst, vorgeschlagenen und in  der Sitzung des Bau-, Umwelt- und Planungsausschusses am 26.03.2019 vorgestellten Maßnahmen durchzuführen.


Es ergeht folgender

 

Beschlussvorschlag (5 Ja-Stimmen, 1 Nein-Stimme, 1 Enthaltung):

 

Zur Verkehrsberuhigung Helferner Esch sind die vom Büro IPW Ingenieurplanung, Wallenhorst, vorgeschlagenen und in  der Sitzung des Bau-, Umwelt- und Planungsausschusses am 26.03.2019 vorgestellten Maßnahmen durchzuführen. Zudem ist beim Straßenverkehrsamt des Landkreises Osnabrück eine Änderung der Beschilderung auf dem Niedersachsenring (L 94) mit dem Ziel zu beantragen, dass der aus Richtung Bad Laer führende Verkehr in Richtung Osnabrück sowie in das Zentrum samt Kurgebiet und Kliniken im Bereich des Helferner Kreuzes geradeaus weitergeführt wird.


Vorsitzender Albers erörtert, dass seitens der Gemeinderates nach der Verkehrsuntersuchung des Büros Schnüll, Haller und Partner (SHP) der Wunsch bestanden hat, eine weitere Untersuchung durch das Büro Ingenieurplanung Wallenhorst (IPW) durchzuführen. Das Ergebnis dieser Untersuchung wird nachfolgend von Herrn Ramm anhand der als Anlage beigefügten Präsentation vorgestellt.

 

Im Wesentlichen wird dabei von Herrn Ramm das Ergebnis der Untersuchung des Büros SHP bestätigt. Als Grund für den Durchgangsverkehr sieht er die Möglichkeit der Abkürzung (700 m durch das Eschgebiet statt 1.600 m über die Umgehungsstraße/Zeitersparnis ca. ½ Minute). Besonders betroffen sei der Bereich der südlichen Eichendorffstraße. Ansonsten sei der Anteil der Durchgangs- und Schleichverkehrs eher als gering anzusehen. Auch das Unfallgeschehen im Eschgebiet sei unauffällig (Anm.: Rechtschreibfehler in der Präsentation). Herr Ramm gibt zu bedenken, dass die zu schnell fahrenden Fahrzeuge allgemein oftmals aus den Reihen der Anlieger kommen.

 

Als Handlungsoption hält er eine erneute Erhebung der Verkehrsmengen, Durchgangsverkehre und Geschwindigkeiten für wenig zielführend. Gleiches gilt für eine neue Wegweisung und Beschilderung „Anlieger frei“.

 

Demgegenüber schlägt Herr Ramm vor, die bestehenden, markierten Parkstände mit Beeten oder Pflanzkübeln einzufassen. Da diese Parkstände oftmals nicht genutzt werden, zeigt die ausschließlich vorgenommene Markierung oftmals keine verkehrsberuhigende Wirkung. Zusätzlich könnten Berliner Kissen eingebaut werden. Allerdings bewertet er den Nutzen eher als gering und weist auf entstehenden Lärm (Bremsen und Beschleunigen statt Durchfahren) hin, der dadurch entsteht. Da im Bereich von Kreuzungen ohnehin die Geschwindigkeit reduziert wird, sollten Berliner Kissen am ehesten dort eingebaut werden. Für wirkungsvoll hält Herr Ramm auch eine geänderte Ampelschaltung am Helferner Kreuz, durch die aus- und ggf. auch einfahrende Fahrzeuge Zeitverluste haben. Ob eine solche Schaltung auf der Linksabbiegespur des Niedersachsenringes aus Richtung Bad Laer vorgenommen werden kann, wäre mit der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr zu klären. Es ist zu befürchten, dass ein Rückstau entstehen könnte.

 

Vorsitzender Albers unterbricht von 20:10 Uhr bis 20:25 Uhr die Sitzung, um den Zuhörern Gelegenheit zu geben, Fragen zur Tagesordnung zu stellen.

 

Ein Zuhörer bezweifelt, dass der Einbau von Berliner Kissen zusätzlichen Lärm erzeugt. Bei den im Eschgebiet bereits eingebauten Kissen habe er außerdem festgestellt, dass die Fahrzeuge langsamer (bis Tempo 20) fahren.

 

Ein weiterer Zuhörer unterstützt die von Herrn Ramm vorgeschlagenen Handlungsoptionen. Ergänzend bittet er auch darum, die Beschilderung auf dem Niedersachsenring (L 94) so zu ändern, dass der aus Richtung Bad Laer kommende Verkehr geradeaus am Helferner Kreuz vorbei gelenkt wird.

 

Eine Zuhörerin ist der Auffassung, dass Berliner Kissen wirkungsvoll sind, weil mit normalen Autos nicht so schnell darüber gefahren wird, um Schäden am Fahrzeug zu vermeiden. Im Helferner Weg zwischen der Frankfurter Straße und der Eschstraße seien Pflanzbeete eingebaut worden. Sie hat festgestellt, dass eine Fahrzeuge, um Wartezeiten zu vermeiden und an den parkenden PKW schnell vorbeizufahren, den Gehweg überfahren (Tiefbord).

 

Da die markierten Parkstände vor allem an den Wochenenden durch Auswärtige beansprucht werden, regt ein Zuhörer an, eine „Anlieger frei“-Beschilderung vorzunehmen. Herr Ramm weist darauf hin, dass eine solche Regelung wirkungslos ist, weil die Parkabsicht schon ein Anliegen darstellt.

 

Ein Zuhörer erkundigt sich, ob ein Schließen des Helferner Kreuzes in Richtung Eschgebiet abwegig sei. Dann würde die Verkehrsbelastung der Frankfurter Straße deutlich steigen, so Herr Ramm. Der Verkehr im Esch würde sich außerdem verlagern (Bsp.: die Anlieger müssten rechts, statt links herum fahren). Auch die Einrichtung von Einbahnstraßen verhindere den Verkehr nicht, sondern verlagere ihn. Wenn im Einmündungsbereich „Helferner Weg/Frankfurter Straße“ das vorhandene Schild „alle Richtungen“ auf die Südseite des Helferner Wegs versetzt wird, würden zumindest Ortsunkundige nicht mehr durch das Wohngebiet fahren, so Herr Ramm.

 

Nach Wiedereintritt in die Tagesordnung spricht sich Ratsherr Meyer zu Theenhausen dafür aus, zusätzlich zu den von Herrn Ramm vorgeschlagenen Handlungsoptionen die Beschilderung im Bereich des Helferner Kreuzes zu ändern, um den Verkehr aus Richtung Bad Laer geradeaus vorbeizuführen. Von einer Beschilder „Anlieger frei“ rat er ab, da Verstöße rechtlich schwer zu ahnden seien. Er hat festgestellt, dass viele Fahrzeuge mit „GT-Kennzeichen“ über den Niederesch und die Straße „Am Forsthaus“ in das Eschgebiet einfahren. So entstehen auch Schäden an den Banketten im Niederesch. Auch dieser Umstand lässt sich s. E. schwer regeln.

 

Ratsherr Vater-Lippold erkundigt sich, ob es Einflussmöglichkeiten auf die Lenkung der Navigationsgeräte gibt. Dies ist nach dem Wissen von Herrn Ramm nur für LKW, nicht aber für Pkw möglich.

 

Beig. Kebschull kann die Beschwerden der Anlieger gut nachvollziehen. Sie spricht sich vor allem für die vorgeschlagene Zeitverzögerung im Bereich der Ampel an, da i. E. die Verkehrsbelastung wesentlich durch Einheimische verursacht wird. Außerdem sollte - wie zuvor beschrieben - die Beschilderung auf der L 94 geändert werden. Beide Maßnahmen seien relativ einfach und kostengünstig umsetzbar. Der Einsatz von Pflanzkübeln und -beeten könnte hingegen schwieriger sein, da hierfür das Einvernehmen mit den Anliegern herbeizuführen wäre. Optisch würde sie Pflanzbeete den geplanten Kübeln vorziehen. Berliner Kissen sollten i. E. am ehesten an den Kreuzungen installiert werden. Sie plädiert dafür, die Notwendigkeit von Verkehrsberuhigungsmaßnahmen im Rahmen des Verkehrskonzeptes für den gesamten Ort zu prüfen, da es auch an anderen Stellen zu Problemen kommt.

 

Ratsvorsitzender Tesch erinnert daran, dass vor Fertigstellung der L 94 in den 70-er Jahren der gesamte Verkehr über die Münstersche Straße am Kurmittelhaus vorbei in Richtung Bahnhofstraße geflossen ist. Nach Eröffnung der L 94 habe sich als erster Problempunkt die Verkehrsbelastung in der Straße „Am Pagenkamp“ herausgestellt. Die dort später eingebauten Berliner Kissen haben s. E- keine Besserung gebracht. Festzustellen sei,  dass viel Schleichverkehr aus dem westfälischen Bereich bestehr. Ratsvorsitzender Tesch hält ein Verkehrskonzept für den gesamten Ort für erforderlich. Als Maßnahme für den Helferner Esch sollte die Beschilderung erneuert werden. Des Weiteren sollte in der Ampel eine Zeitverzögerung installiert werden. Pflanzbeete sollten so geschickt angelegt werden, dass Pkw nicht mehr auf den Gehweg ausweichen können. Als misslich bewertet der die Straßenschäden, die durch den Schleichverkehr entstehen.