Es ist in jüngster Vergangenheit deutlich geworden, dass es Sinn macht, für die Bereiche Senioren, Familien, Jugendpflege und Freiwilligenagentur ein flexibel einsetzbares Fahrzeug zu beschaffen.

 

Sowohl die Seniorenbefragung aus 2019 als auch die Anregungen aus dem Masterplan 2030 haben ergeben, dass die große Hoffnung der vor Ort wohnenden Senioren auf einen Fahrdienst, der verschiedene Bereiche wie z.B. Friedhof, Poststelle, div. Lebensmittelmärkte, liegt. Mit einem weiteren gemeindeeigenen Bulli könnte insbesondere für die Senioren in den Wohngebieten oberhalb der Osnabrücker Straße und dem westlichen und östlichen Einzugsgebiet zum Beispiel ein einmal wöchentlicher Fahrdienst in der Zeit von 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr angeboten werden. Der Einkaufsdienst ist während der Hochphase der Corona-Pandemie sehr gut angelaufen und wird auch weiterhin genutzt. Auch in diesem Fall wäre eine effektivere Unterstützung mit einem gemeindeeigenen Bulli gewährleistet.

 

Bei den Hilfeleistungen zum Impfen gegen das Coronavirus ist deutlich geworden, dass auch immer mehr Senioren Unterstützung für Arztbesuche benötigen. Den Mitarbeiter*innen des Familienservicebüros, des Jugendzentrums und der Freiwilligenagentur ist es aber nicht zuzumuten, hierfür ihre Privat-Pkw zur Verfügung zu stellen.

 

Die Ehrenamtlichen sind bei der bei der Nutzung von gemeindeeigenen Fahrzeugen versichert.

 

Für den Ferienpass könnten erhebliche Kosten gespart werden, da für viele kleinere, jedoch mit Entfernung gebuchte Veranstaltungen, der Bus entfiele. Unternehmungen und Angebote der Jugendarbeit, die für Jugendliche wichtig sind (wie z.B. gemeinschaftliche Erlebnisse, Förderung des Selbstbewusstseins, Grenzerfahrungen etc.) können relativ kostengünstig angeboten werden, damit auch die sozial benachteiligten Familien berücksichtigt werden können, da eine teure Busfahrt entfällt.

 

Der Bulli kann auch den Vereinen und Verbände für Fahrten zu Wettbewerben und Turnieren zur Verfügung gestellt werden. Darüber hinaus könnte der Bulli auch für Unternehmungen des Begegnungstreffs genutzt werden.

 

Leider ist es sehr schwierig, den vorhandenen Bulli für die vorgenannten Vorhaben zu nutzen. Der Bulli steht in Dissen und wird häufig von Frau Emsal Okutur für Arztfahrten, Fahrten zur Ausländerbehörde und vor allem Möbeltransporte benötigt. Somit sind die Rückbänke fast immer ausgebaut und aufgrund ihrer Schwere sehr schwierig immer wieder einzusetzen. Die Absprachen für die Nutzung dieses einen Bullis bedürfen einer langen Vorlaufzeit.

 

Die beiden Bullis, die bei einer ortsansässigen Firma stehen und teilweise durch die Bad Rothenfelder Gewerbetreibenden finanziert worden sind, stehen leider nicht kostenfrei und / oder regelmäßig zur Verfügung. Für die Kinder, Jugendlichen, Familien und Senioren und die Arbeit des Familienservicebüros, des Jugendzentrums und der Freiwilligenagentur wäre die Anschaffung eines Bullis sehr wertvoll.

 

In diesem Zusammenhang wurde seitens der Verwaltung geprüft, ob ein e-Bulli angeschafft werden könnte. Hierzu wurden drei Kauf- und Leasingangebote bzgl. der Fabrikate Citroen, Opel und Mercedes-Benz eingeholt.

 

Hinsichtlich der Klärung einer Bezuschussung wurde seitens des Regionalmanagements mitgeteilt, dass nur bei einem Kauf eines entsprechenden Elektromobils seitens der NBank ein nichtrückzahlbarer Zuschuss in Höhe von 10.000,- € gewährt werden kann. Dies wurde durch die NBank auch entsprechend bestätigt. Allerdings ist die Anbringung einer Klebefolie mit einem Logo des Landes verpflichtend.

Darüber hinaus gewährt das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) derzeit für Elektro-Fahrzeuge mit einem Netto-Listenpreis über 40.000,-€ einen Zuschuss in Höhe von 5.000,- €. Der Listenpreis des E-Bullis beläuft sich lt. Angebot vom 02.08.2021 auf 51.411,76 €.

 

Die Förderung der NBank und des BaFa´s sind unabhängig von evtl. Preisnachlässen.

Vor diesem Hintergrund ist der Kauf eines E-Bullis kostengünstiger als die Annahme eines Leasingangebotes.

 

Bei der Anschaffung des Citroen e-Space Tourer Business XL 75 kWh entstehen der Gemeinde bei einer sechsjährigen Abschreibungsdauer inklusive Versicherung durchschnittliche jährliche Kosten in Höhe von 5.710,85 €. Auch über den Abschreibungszeitraum verbleibt das Fahrzeug weiterhin im Gemeindeeigentum und kann weiter genutzt werden.

 

Angesichts des Sondernachlasses des Autohauses Autohof Hansastraße und der Zuschüsse von der NBank und des BAFA`s handelt es sich beim beabsichtigten Erwerb des E-Bullis um eine günstige Gelegenheit.

 

 


Beschlussvorschlag:

Die Verwaltung wird beauftragt den E-Bulli, CITROEN e-Space Tourer Business XL 75 kWh, Angebots-Nummer: 410247, vom Autohof Hansastraße GmbH & CO.KG, Hansastraße 101, 49090 Osnabrück, zum Preis von 39.141,40 € zzgl. 995,00 € für Überführung und Zulassung zu beschaffen.

Im Rahmen der Beschaffung sind Zuschussanträge in Höhe von 10.000,-€ bei der NBank sowie 5.000,- € beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) zu stellen

 


Beschlussvorschlag:

 

Die Verwaltung wird beauftragt den E-Bulli, CITROEN e-Space Tourer Business XL 75 kWh, Angebots-Nummer: 410247, vom Autohof Hansastraße GmbH & CO.KG, Hansastraße 101, 49090 Osnabrück, zum Preis von 39.141,40 € zzgl. 995,00 € für Überführung und Zulassung zu beschaffen.

Im Rahmen der Beschaffung sind Zuschussanträge in Höhe von 10.000,-€ bei der NBank sowie 5.000,- € beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) zu stellen

 

 


 

Ratsherr Brinkmann fragt nach der Infrastruktur zur Aufladung und nach der Reichweite.

 

Herr Hemsath antwortet hierzu, dass bei Bedarf das Angebot „Ladestation“ mit einer Anbindung an das Familien- und Seniorenservicebüro erweitert werde könne. Die Reichweite sei immer abhängig von der Fahrweise.

 

Frau Behmerburg-Olbricht ergänzt hierzu, dass die größte Batterie lt. Herstellerangabe eine Reichweite von 250 km hätte.

 

Ratsherr Lange-Mensing weist darauf hin, dass mit Anschaffung des E-Bullis ein Teil des Grünen-Antrages im Bauausschuss erfüllt würde. Anfang des Jahres sei der Antrag noch abgelehnt worden.

 

Ratsherr Striedelmeyer sieht die Angaben zu Reichweiten kritisch.

 

Herr Hemsath ergänzt noch, dass die Forderung und Vorgabe gemeindeseitig bei Neuanschaffungen nur noch E-Autos zu berücksichtigen hier erfüllt würde. Ein Leasing wurde verworfen, da bei einem Fahrzeugkauf die genannte Förderung möglich sei.

 

Auf die Nachfrage von Ratsherrn Striedelmeyer, ob ein Batterieersatz im Preis mit inbegriffen sei, antwortet Frau Behmerburg-Olbricht, dass dieser über die Versicherung gedeckt werde.

    


Beschluss:

 

Der Beschlussvorschlag wird einstimmig angenommen.