Sitzung: 24.11.2021 Finanz- und Betriebsausschuss
Vorlage: Y/2021/023
Hiermit wird der Entwurf des Wirtschaftsplanes für das Jahr
2022 und die mittelfristige Finanzplanung 2021 bis 2025 vorgelegt.
Einige Beträge des Planjahres 2022 weichen von der
Vorjahresplanung ab.
Im Rahmen dieser Vorlage wird auf die wesentlichsten Einzelheiten
hingewiesen (Die Klammerzusätze sind die Planansätze 2021).
A. Erfolgsplan
Umsatzerlöse
Die Umsatzerlöse 2022 werden mit 877.242 € (835.255 €)
ausgewiesen. Dieser Ansatz entspricht einer Wassermenge von 595.209 m³.
Der
Wasserpreis wird nach dem bisherigen Vorbereitungsstand in 2022 bei
1,47 €/m³
netto liegen. Die Erhöhung liegt damit bei 7 Cent/m³. Bei einer Grundlage von
180 m³ für einen Vierpersonenhaushalt ergibt sich daraus eine jährliche
Mehrbelastung von 12,60 €.
In den Umsatzerlösen sind zudem aufgelöste, empfangene
Ertragszuschüsse in Höhe von 2.071 € (2.089 €) enthalten. Als Ertragszuschüsse
wurden bis 2002 erhaltene Anschlussbeiträge ausgewiesen. Diese werden jährlich
mit 5 % ergebniswirksam aufgelöst.
Nach einer Rechtsänderung werden die Anschlussbeiträge ab
2003 von den Anschaffungs- und Herstellungskosten der Rohrleitungen abgezogen.
Sonstige betriebliche
Erträge
Die sonstigen betrieblichen Erträge bleiben konstant bei
8.000 € (8.000 €). Enthalten sind im Wesentlichen Fahrzeugkostenerstattungen
der Gemeinde und Erlöse aus der Vermietung der Standrohre.
Materialaufwand
Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe betragen
in der Planung 65.000 € (65.000 €).
Die Kosten für den Wasserbezug von der
Südkreis-Wasserversorgung werden auf
153.000 € (132.600 €) geschätzt. Der
spezifische Preis für den Zukauf von Wasser wird mit 0,90 €/m³ erwartet
(Preiserhöhung in 2022 von 0,85 €/m³ auf 0,90 €/m³).
Personalaufwand
Der Personalaufwand einschließlich Sozialabgaben ist mit
113.250 € (109.350 €) angesetzt. Die Aufwendungen verändern sich aufgrund von
Mitarbeiterfluktuation und tarifliche Anpassung. Es wurde eine Erhöhung von 2 %
eingeplant. Tariflich ist auch ein leistungsorientierter Anteil an der
Bezahlung des Personals mit 1,75 % vorgeschrieben. Auch dieser Ansatz ist im
Planentwurf berücksichtigt.
Abschreibungen
Die Abschreibungen auf das Anlagevermögen bleiben
grundsätzlich unverändert.
In der Summe werden die Abschreibung mit 105.466 € (98.500 €)
angesetzt.
Sonstige betriebliche
Aufwendungen
Sie werden nach gegenwärtiger Kenntnis und Planung 414.600 €
(380.100 €) betragen. Der Begriff der „sonstigen betrieblichen Aufwendungen“ beinhaltet
Instandhaltungs-, Betriebs-, Verwaltungskosten, Konzessionsabgabe und übrige
Kosten, die sich aber alle nur unwesentlich ändern.
Zinseinnahmen
Guthabenzinsen sind mit 525 € (700 €) geplant. Sie entstehen
aus der Verzinsung der laufenden Konten (Darlehen Kurverwaltung).
Zinsen und ähnliche
Aufwendungen
Die Zinsen für die Fremdfinanzierung von Anlagevermögen
sinken auf 5.235 € (6.655 €).
Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit
Das Ergebnis vor Steuern liegt bei 31.287 € (53.839 €).
Steuern vom Einkommen und
Ertrag und sonstige Steuern
Die zu erwartende Steuerbelastung aus Einkommen und Ertrag
wird 27.450 €
(36.000 €) betragen. Der geringere Betrag erklärt sich aus
einem geringeren Gewinn vor Steuern gegenüber 2021.
Die sonstigen Steuern beziehen sich auf Kraftfahrzeugsteuer
und Grundsteuer. Der Ansatz lautet 1.240 € (1.240 €).
Jahresgewinn
Der Jahresgewinn errechnet sich mit 2.597 € (16.599 €). Die
Konzessionsabgabe wird nicht voll erwirtschaftet und daher ist eine Entnahme
aus der Gebührenausgleichsrücklage erforderlich. Der Mindestgewinn gleicht dem
Jahresgewinn nach der Entnahme von 60.403 € auf 63.000 €. Der Mindestgewinn
wird mit 4 % vom Eigenkapital berechnet.
A. Vermögensplan
I. Leistungen
Immaterielle
Vermögensgegenstände
Für die Neufestsetzung der Wasserschutzzone ist in 2022 kein
Planbetrag vorgesehen Die anfallenden Kosten sind in den Vorjahren
Planungsgegenstand gewesen.
Grundstücke/grundstücksgleiche
Rechte mit Bauten
Es ergibt sich im Planjahr kein Ansatz.
Wassergewinnung
Für die Brunnen, einen Stabmattenzaun Br.4 sind allgemeine
Kosten in Höhe von 37.500 € geplant. Für den Hochbehälter und die
Enteisenungsanlage sind insgesamt 40.000 € vorgesehen.
Verteilung
Für das Ersetzen von Rohrleitungen im Allgemeinen sind 25.000
€ vorgesehen (u.a. Hydranten und Schieberkreuze). Weitere 30.000 € sind für
Planungskosten einer Transportleitung vom Brunnen 2 bis Wasserwerk geplant. Für
eine Netzerweiterung An der Springmühle, einer Ringleitung Lindenalle/Am
Mühlenbach und einem Netzplan für die Löschwasserversorgung sind 110.000 €
veranschlagt.
Im Übrigen werden Wassermesser gekauft, die im laufenden
Betrieb nach Bedarf eingebaut werden. Für den Kleinbedarf sind 3.000 €
angesetzt.
Betriebs- und
Geschäftsausstattung
Der Ansatz beläuft sich auf
5.000 €. Der Betrag 2022 steht für Inventar, Werkzeuge und Geräte bereit.
Darlehenstilgung
Die Summe der regelmäßigen Tilgungen ist mit 48.508 € (38.088
€) angesetzt.
Auflösung Beiträge
Die bis zum 31. Dezember 2002 gezahlten Anschlussbeiträge
sind mit jährlich 5 % im Erfolgsplan ertragserhöhend aufzulösen. Die sich in
2022 ergebende Summe von 2.071 € belastet entsprechend den Vermögensplan.
II. Finanzierung
Die Abschreibungen auf das Vermögen ergeben 105.466 €
(98.500 €). Die Summe steht, da in der Vergangenheit erwirtschaftet, für die
Finanzierung von Maßnahmen bereit. Ergänzend
zu der vorstehend genannter Summe werden die Investitionsmittel durch vorhandene
Liquidität mit 195.613 € gesichert.
Finanzplan 2021 bis 2025
A. Erfolgsplan
In 2022 betragen die geplanten Umsatzerlöse 877.242 €.
Am Ende des mittelfristigen Zeitraumes von 2021 bis 2025 werden die
Umsatzerlöse (für 2025) mit rd.930.000 € erwartet.
Der Materialaufwand wird für 2022 mit 218.000 € veranschlagt.
Er soll sich bis 2025 auf ca. 223.400 € erhöhen. Grundlage ist der geschätzte
künftige Energiepreis.
Die Personalkosten bewegen sich für 2022 mit 113.250 €
und bis zum Jahre 2025 auf 114.600 €. Das ergibt sich zum einen aus der
voraussichtlichen Tarifentwicklung und zum anderen aus Erhöhung der
gesetzlichen sozialen Aufwendungen.
Die Abschreibungen liegen in 2022 bei 105.466 € und
sinken in den Folgejahren (2025) bis auf 100.500 €. Die AfA-Beträge entfallen
weitestgehend für die
Fahrzeuge und für die Kontroll- und Steuereinrichtung.
Die sonstigen
betrieblichen Aufwendungen erfordern zunächst 380.100 €. Sie belaufen sich
am Ende des Planungszeitraums, also 2025, auf 428.700 € (insbesondere
Konzessionsabgabe, Wasserentnahmegebühr, Instandhaltungskosten, Verwaltungs
kosten).
Die Zinsaufwendungen sinken bis einschließlich 2025
von 6.655 € auf 4.100 €.
Der Jahresgewinn 2022 liegt bei 2.597 €. Um den Mindestgewinn zu erreichen ist die
Kürzung der Konzessionsabgabe notwendig, da dieser mittelfristig aller
Voraussicht nach nicht voll erwirtschaftet werden kann. Der Mindestgewinn liegt
in den Planjahren zwischen 63.000 € und 65.000 €.
B. Vermögensplan
Der Schwerpunkt der Investitionstätigkeit liegt in den
Planjahren bei den Brunnen sowie bei der Transportleitung für den Hochbehälter.
Insgesamt belaufen sich die Investitionsbeträge in 2021 auf 183.000 €.
Danach steigen die entsprechenden Zahlen in 2022 auf 250.500 €.
In den Jahren 2023 2024 und 2025
werden voraussichtlich 208.000 €, 293.000 € und 308.000 € benötigt.
Für die Betriebs- und Geschäftsausstattung wird in den
Jahren 2021 bis 2025 nur eine geringe Summe von je 5.000 € angesetzt (2024
35.000 € Neues Fahrzeug).
Die Darlehenstilgung erfordert 2022 rund 48.508 €. Im
Zeitraum 2021 bis 2025 sinkt der Betrag von 38.088 € auf 19.746 €.
Der Schuldenstand ergibt sich im Planungszeitraum wie folgt:
31.Dezember 2021 185.684,80
€
31.Dezember 2022 144.340,04
€
31.Dezember 2023 115.771,29
€
31.Dezember 2024 96.024,74 €
31.Dezember 2025 76.050,25 €
Die Schulden sinken weiter. Im Jahr 2000 lag der
Gesamtdarlehensbetrag noch bei 1.169.352,94 €. Er vermindert sich zwischen 2000
und 2022 um rd. 1.025012,90 €. Im Jahr 2022 steigt der Schuldenstand leicht
durch eine Darlehensaufnahme in Höhe von 130.000 €. Danach wird sich der
Darlehensstand durch konsequente Tilgung wieder verringern.
Die Auflösung der Anschlussbeiträge sinkt bis
einschließlich 2025 von 2.089 € auf 2.071 €.
Die Finanzierung der Leistungen wird mit Darlehen,
verdienten Abschreibungen, liquiden Mitteln und zu einem geringen Anteil mit
Anschlussbeiträgen dargestellt.
Beschlussvorschlag:
Der Wirtschaftsplan des
Wasserwerkes für das Jahr 2022 und die mittelfristige Finanzplanung 2021 bis
2025 werden in der dieser Niederschrift beigefügten Fassung beschlossen.
Beschlussvorschlag:
Der Wirtschaftsplan des
Wasserwerkes für das Jahr 2022 und die mittelfristige Finanzplanung 2021 bis
2025 werden in der dieser Niederschrift beigefügten Fassung beschlossen.
Herr Sert erläutert den vorliegenden Wirtschaftsplan und berichtet, dass mittelfristig eine weitere Erhöhung nicht auszuschließen ist.
Herr Tesch erkundigt sich nach dem Hintergrund des Ansatzes für den Netzplan der Löschwasserversorgung. Der Plan sollte gerade für die Feuerwehr sehr wichtig sein. Herr Sert berichtet, dass der Grundbedarf an Feuerlöschkapazitäten gedeckt werden muss und die Gemeinde hierfür in der Verantwortung steht. Der Netzplan definiert, wo und in welcher Menge Löschwasser zur Verfügung stehen soll.
Herr Sert berichtet, dass 150 TEUR für den Brunnen 3 in 2023 eingeplant sind. Ein Leistungsverlust ist zum Vorschein gekommen und daher sind hier die Arbeiten erforderlich. Herr Kuchenbecker fragt, ob die Wasserrechte von den Arbeiten betroffen sind, welches Herr Sert verneint.
Abstimmungsergebnis (einstimmig):
Ja: |
7 |
Nein: |
0 |
Enthaltung: |
0 |