In den Jahren 2013 bis 2014 wurde für die Gemeinde Bad Rothenfelde ein integriertes kommunales Klimaschutzkonzept erarbeitet, gefördert durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Die darin gesetzten Ziele sollen durch Umsetzung konkreter, definierter Maßnahmen erreicht werden.

 

Zur Umsetzung dieser Maßnahmen wurde ein Klimaschutzmanagement mit einer Projektlaufzeit von März 2015 bis Februar 2018 über den Projektträger Jülich im Rahmen der Förderrichtlinie Nationale Klimaschutzinitiative (KSI) bewilligt. Nach Ablauf des Projektzeitraums konnte eine Verlängerung als Anschlussvorhaben für die Stelle des Klimaschutzbeauftragten mit einem Stellenanteil von 50 % für drei weitere Jahre mit einer Projektlaufzeit von 2019 bis 2021 beantragt werden. Dabei wurden die Maßnahmen sowie deren Fälligkeiten bereits mit der Antragsstellung für das Anschlussvorhaben im Herbst 2018 festgelegt. In den Jahren 2021 bis 2022 sind folgende Maßnahmen umzusetzen:

 

MS 11:     Alternative Stromversorgung Gradierwerk (offen)

MS 12:     Energiesprechstunden (über Verbraucherzentrale – wird aktuell nicht angeboten)

MS 13:     Elektrotankstellen und Elektromobilität (ZOB, Gemeinde/aktuell in der baulichen Umsetzung)

MS 14:     LED-Tauschtag (15.11.-19.11.2021)

MS 15:     Stadtradeln (14.08.-03.09.2021 – 2.717 km)

MS 16:     Klimaschutzpreis (offen)

MS 17:     Förderbroschüre (Klimaschutz beim Sanieren – Homepage)

MS 18:     Motivation privater Haushalte („Energieberatungs-Themen“ – Homepage)

MS 19:     Nachhaltige Beschaffung (offen)

MS 20:     Radinfrastruktur (offen)

MS 21:     Verleihkoffer Messgeräte (offen)

MS 22:     Literatur für Büchereien (Gemeindebücherei?)

MS 23:     Klimaschutzprojekte in Bildungseinrichtungen (Info an Schule, Kitas)

MS 24:     Beförderung des Rad- und Fußverkehrs im Gemeindegebiet (offen)

 

Aufgrund der Vakanz der Stelle des Klimaschutzbeauftragen zwischen Dezember 2020 und April 2021 konnte die Fortführung des Projektes erst im Mai 2021 begonnen werden. Die Projektlaufzeit endet am 30.04.2022. Zum Ablauf des Projektzeitraumes sind ein Abschlussbericht und Nachweis über die durchgeführten Maßnahmen bei der Förderstelle PTJ einzureichen. Eine weitere Verlängerung kann nicht beantragt werden.

 

Folgende Themen konnten in 2021 bisher bearbeitet werden:

-        Aktualisierung Internetseite:

Der Internetauftritt der Gemeinde Bad Rothenfelde wird regelmäßig überarbeitet und mit Themen versehen, die der Information dienen sowie einen Überblick über mögliche klimaschützende Maßnahmen und Förderungen geben.

 

-        Steckbrief energetisches Sanieren:

Für Bürger, die an einer Sanierung ihrer Immobilie interessiert sind, wurden mögliche Sanierungsmaßnahmen und Förderungsmöglichkeiten in einem Steckbrief zusammengefasst.

 

-        Information der Grundschule und Kindertagesstätten:

Der Grundschule und den Kindertagesstätten wurden Informationen zu Themen und Hinweise über Internetseiten übermittelt, die sich mit Klimabildung beschäftigen und über entsprechende Fortbildungsangebote informieren.

 

-        LED Tauschwoche:

Die Gemeinde Bad Rothenfelde hat mit freundlicher Unterstützung der Stadtwerke Versmold sowie der AWIGO vom 15.11. bis zum 19.11.2021 eine LED-Tauschwoche veranstaltet. Während der Tauschwoche konnten Bürger ihre alten Leuchtmittel gegen neue LED-Lampen eintauschen. Dies war ein voller Erfolg. In der Woche vom 15.11. bis zum 19.11.2021 haben pro Tag zwischen 20 und 25 Bürger*Innen das Angebot genutzt und im Kundencenter der Stadtwerke Versmold in Bad Rothenfelde alte Leuchtmittel gegen neue LEDs eingetauscht. Gesponsert wurden die LEDs von den Stadtwerken Versmold. Für eine fachgerechte Entsorgung der ausgedienten alten Leuchtmittel hat die AWIGO Abfallbehälter bereitgestellt.

 

-        Nachhaltigkeit im Haushalt:

Zu dem Thema „Nachhaltigkeit im Haushalt“ findet aktuell ein Preisausschreiben statt. Die Privathaushalte Bad Rothenfeldes wurden aufgerufen, mindestens 50 Vorschläge über nachhaltiges Handeln in Form von Einsparung, Verzicht, Wiederverwertung oder umweltschonenderes Nutzerverhalten bei der Gemeinde einzureichen. Um einen Anreiz zu schaffen, werden fünfmal 100,00 EUR verlost an diejenigen Haushalte, die die Mindestanzahl an Ideen eingereicht haben. Ziel dieser Aktion ist es, die Haushalte zu motivieren, sich Gedanken darüber zu machen, welche nachhaltige und damit klimaschonenden Maßnahmen ergriffen werden können, um sich des Themas „Nachhaltigkeit im Haushalt“ bewusst zu werden und diese künftig zu praktizieren und zu leben.

 

-        E-Ladestation und Fahrrad-Mobilitäts-Station am ZOB:

Im Rahmen der Sanierung des ZOB an der Bahnhofstraße werden eine Fahrrad-Mobilitäts-Station und am Taxistand eine E-Ladestation errichtet. Die Gesamtbaumaßnahme zur Sanierung des ZOB wird als Investition zur Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs über die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH mit einem Zuschuss von 75 % der zuwendungsfähigen Ausgaben gefördert.

 

-        heristo-Sportpark:

Über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle konnte eine Energieberatung für Nichtwohngebäude von Kommunen und gemeinnützigen Organisationen nach der Richtlinie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (vom 24.02.2017), und zwar für den heristo-Sportpark in Anspruch genommen werden. Über dieses Förderprogramm hat die INeG Ingenieur Netzwerk Energie eG Bad Iburg ein „Konzept über energetische Sanierung der Sporthalle“ erstellt. Es ist vorgesehen, dass die Planer ihr Konzept in der Sitzung des Bau-, Umwelt- und Planungsausschusses im 1. Quartal 2022 vorstellen.

 

-        Sanierung Freibad:

Das Planungsbüro pbr Rohling aus Osnabrück ist im Juli beauftragt worden eine Sanierungsstudie für das Freibad zu erarbeiten. Energetische Sanierungsmaßnahmen werden dabei berücksichtigt. Auch die Möglichkeit des Einsatzes einer Solarthermieanlage wird überprüft.

 

-        Fragenkatalog Stadtwerke Versmold:

Den Stadtwerken Versmold wurde ein Fragenkatalog zu den Themen Strom-/
Gasverbräuche nach Sektoren, Stromherkunft, Stromabnahme E-Ladestationen, Anzahl E-Ladestationen, Ausbau weiterer Ladestationen sowie PV-Einspeisung in das Stromnetz zugesandt. Es liegen jedoch noch keine Antworten vor.

 

-        Bauleitplanung:

Im Rahmen der Bauleitplanung findet der Klimaschutz grundsätzlich Berücksichtigung. Entsprechende Festsetzungsmöglichkeiten in Bebauungsplänen finden Anwendung. Investoren bzw. Vorhabenträger werden aufgefordert, Maßnahmen zum Klimaschutz von vornherein in ihren Planungen zu berücksichtigen.