Sitzung: 21.02.2022 Tourismusausschuss
Herr
Rehkämper gibt einen Abriss zur Geschichte des Kurhauses von 1995 bis heute, incl.
der Verfügbarkeit von Finanzmitteln in den vergangenen 20 Jahren.
Er zitiert den Beschluss des Rates von 2019,
wonach an der Stelle des Kurhauses, im Falle eines Abrisses, vorrangig ein
Hotel mit Veranstaltungssaal (Kapazität 499 Sitzplätze in Reihe) entstehen
soll.
Laut einem Gutachten der Firma assmann würde die
Sanierung des Kurhauses rund 12.000.000 € kosten, ein Neubau rund 10.000.000 €.
Zuletzt berichtet er, dass der beschlossene
Rückkauf abgeschlossen sei, eine Bauschadstoffuntersuchung stattgefunden habe
und die Abrisskosten mit rund 470.000 € beziffert wurden. Ebenso wurde ein
Antrag bis 530.000 € an den Landkreis Osnabrück gestellt, damit sich
dieser, wie seinerzeit in Bad Iburg, an den Abrisskosten beteiligt. Ferner
wurde ein Verkehrswertgutachten erstellt. Noch nicht geklärt ist der Verbleib
der Mobilfunkantenne.
Eine Machbarkeitsstudie wurde noch nicht
beauftragt. Dies soll in den nächsten Wochen geschehen.
Anmerkung dazu:
Mit Datum vom 25.10.2021 wurden folgende Firmen
zur Abgabe eines Angebotes zu einem Nutzungskonzept (Machbarkeitsstudie) für
den Standort Kurhaus aufgefordert:
- HOGARAT
Carduck & Partner, 65193 Wiesbaden
- Project
M GmbH, 80333 München
- dwif-Consulting
GmbH, 80331 München
·
Tour
Konzept eG, 78136 Schonach
Die Frist zur Abgabe der Angebote endete am
25.11.2021.
Die Firma Tour Konzept hat auf Grund ihrer
Auftragslage kein Angebot abgegeben.
Auch die Firma HOGARAT hat auf Grund der bereits
von Project M durchgeführten Arbeiten von einer Angebotsabgabe abgesehen.
Die Firmen Project M und dwif haben ein Angebot
abgegeben.
Über diese Angebote wurde am 12.01.2022 in der
AG Kurhaus/GV Kur GmbH beraten. Eine Auftragsvergabe ist noch nicht erfolgt.
Neben dem Kurhausareal sollen auch der Bereich
Konzertgarten und das Haus des Gastes in den Fokus genommen werden.
Stellvertretender
Vorsitzender Wernemann bestätigt, dass der dargestellte Sachverhalt von der
Politik ebenso gesehen werde. Geld war in den vergangenen 20 Jahren für das
Kurhaus nicht da, es wurden aber zahlreiche andere Projekte auf den Weg
gebracht. Es sind sich aber alle einig, dass es eine Veranstaltungshalle geben
solle, das Wie ist allerdings noch nicht geklärt.
Beitrag aus der Gästeschaft:
Frau
Wortmann und der DEHOGA halten die Reihenfolge des Vorgehens für falsch, das
Gebäude erst abzureißen, um dann zu überlegen, wie es weitergehen solle.
Besonders die Öffnung zur Parkstraße wird problematisch gesehen.
Herr
Rehkämper erkennt die Problematik und pflichtet Frau Wortmann im Grundsatz bei
(vergleichbar Hallen-Sole-Wellenbad/Gesundheitstherme). Es müsse zumindest im
Vorfeld eine Planung zur sinnvollen Abschottung des Konzertgartens geben.
Ratsfrau
Temme ist, was die zeitliche Reihenfolge der Maßnahmen angeht, der gleichen
Meinung wie Frau Wortmann und der DEHOGA. Sie findet allerdings, dass eine
Öffnung der Fläche zur Parkstraße hin auch ihren Reiz haben könne.
Ratsherr
Trojahn bemerkt, dass vor dem Herbst kein Abriss erfolgen würde, sodass
Veranstaltungen im Sommer nicht beeinträchtigt seien.
Beitrag aus der Gästeschaft:
Herr
Büning fordert die Überlegung ein, wie der Konzertgarten geschützt werden könne.
Herr
Rehkämper schlägt dazu eine Gesprächsrunde von Gesellschafterversammlung und DEHOGA
vor, um entsprechende Vorschläge zur erarbeiten und die Planungen
voranzutreiben.
Frau
Gätje bemerkt, dass bis dato nur bauliche Belange besprochen wurden. Sie sieht
das Problem aber im fehlenden Angebot für die Gäste. Sie führt u. a. fehlende
Räumlichkeiten für einen Silvesterball an. Um den Erhalt der Hotellerie im Ort
zu gewährleisten, braucht es ein adäquates Angebot für die Gäste. Sie sieht
besonders in der zu erwartenden Zeitschiene ein Problem. Ihrer Meinung nach
läuft dem Ort die Zeit davon.
Ratsfrau
Temme unterstreicht die Aussage, dass Bad Rothenfelde wieder mehr Gäste im
privaten Übernachtungssektor benötigt, sieht aber auch Ausweichmöglichkeiten,
wie z.B. das Haus des Gastes. Auch wenn die Bedingungen vielleicht nicht ideal sind.
Zudem kämen die Gäste nicht nur wegen der Veranstaltungen.
Frau
Gätje bestätigt, dass die Schätze von Bad Rothenfelde natürlich die Gradierwerke
seien und somit die Reiseentscheidung beeinflussen.
Ratsfrau
Temme sieht außerdem in der Investorensuche für ein Hotel kein Problem und
verweist auf die Investitionstätigkeit von Herr Spohn im Bereich des
Siedehauses, auch während Corona-Zeiten. Wer Geld habe, möchte dies häufig
gewinnbringend anlegen.
Beitrag aus der Gästeschaft:
Frau
Büning ist der Auffassung, dass das ganze Thema falsch angefasst wurde. Sie wirft
die Frage auf, ob tatsächlich ein Hotelneubau von Nöten sei und wenn ja, warum
die örtlichen Betreiber nicht gefragt wurden, ob sie das vielleicht machen möchten.
Ferner möchte sie wissen, warum der DEHOGA in dieser Angelegenheit nicht
gefragt wurde.
Herr
Rehkämper verweist in diesem Zusammenhang auf die Hotelbedarfsanalyse, in die auch
seitens Project M die Hotellerie einbezogen wurde. Der Bedarf bestehe auch, da
Bad Rothenfelde in den vergangenen Jahren viele Betten verloren habe. Beispiele
dafür: Butt, Deutsch Krone und jüngst Hotel zur Post.
Frau
Gätje merkt dazu an, dass die Häuser viel Geld investieren müssten, dies gehe
aber nur, wenn die Gemeinde ein entsprechendes kulturelles Angebot vorhalte.
Ratsfrau
Temme hinterfragt, ob hier nicht auch eine subjektive Auslegung bezüglich
Mitbewerbern mitschwinge.
Stellvertretender Vorsitzender Wernemann schließt an dieser Stelle den Tagesordnungspunkt, da der Austausch zu emotional wird.