Herr Rehkämper gibt einen Abriss zur Geschichte des Kurhauses von 1995 bis heute, incl. der Verfügbarkeit von Finanzmitteln in den vergangenen 20 Jahren.

 

Er zitiert den Beschluss des Rates von 2019, wonach an der Stelle des Kurhauses, im Falle eines Abrisses, vorrangig ein Hotel mit Veranstaltungssaal (Kapazität 499 Sitzplätze in Reihe) entstehen soll.

 

Laut einem Gutachten der Firma assmann würde die Sanierung des Kurhauses rund 12.000.000 € kosten, ein Neubau rund 10.000.000 €.

 

Zuletzt berichtet er, dass der beschlossene Rückkauf abgeschlossen sei, eine Bauschadstoffuntersuchung stattgefunden habe und die Abrisskosten mit rund 470.000 € beziffert wurden. Ebenso wurde ein Antrag bis 530.000 € an den Landkreis Osnabrück gestellt, damit sich dieser, wie seinerzeit in Bad Iburg, an den Abrisskosten beteiligt. Ferner wurde ein Verkehrswertgutachten erstellt. Noch nicht geklärt ist der Verbleib der Mobilfunkantenne.

 

Eine Machbarkeitsstudie wurde noch nicht beauftragt. Dies soll in den nächsten Wochen geschehen.

 

Anmerkung dazu:

 

Mit Datum vom 25.10.2021 wurden folgende Firmen zur Abgabe eines Angebotes zu einem Nutzungskonzept (Machbarkeitsstudie) für den Standort Kurhaus aufgefordert:

 

  • HOGARAT Carduck & Partner, 65193 Wiesbaden
  • Project M GmbH, 80333 München
  • dwif-Consulting GmbH, 80331 München

·         Tour Konzept eG, 78136 Schonach

 

Die Frist zur Abgabe der Angebote endete am 25.11.2021.

 

Die Firma Tour Konzept hat auf Grund ihrer Auftragslage kein Angebot abgegeben.

 

Auch die Firma HOGARAT hat auf Grund der bereits von Project M durchgeführten Arbeiten von einer Angebotsabgabe abgesehen.

 

Die Firmen Project M und dwif haben ein Angebot abgegeben.

 

Über diese Angebote wurde am 12.01.2022 in der AG Kurhaus/GV Kur GmbH beraten. Eine Auftragsvergabe ist noch nicht erfolgt.

 

Neben dem Kurhausareal sollen auch der Bereich Konzertgarten und das Haus des Gastes in den Fokus genommen werden.

 

Stellvertretender Vorsitzender Wernemann bestätigt, dass der dargestellte Sachverhalt von der Politik ebenso gesehen werde. Geld war in den vergangenen 20 Jahren für das Kurhaus nicht da, es wurden aber zahlreiche andere Projekte auf den Weg gebracht. Es sind sich aber alle einig, dass es eine Veranstaltungshalle geben solle, das Wie ist allerdings noch nicht geklärt.

 

Beitrag aus der Gästeschaft:

 

Frau Wortmann und der DEHOGA halten die Reihenfolge des Vorgehens für falsch, das Gebäude erst abzureißen, um dann zu überlegen, wie es weitergehen solle. Besonders die Öffnung zur Parkstraße wird problematisch gesehen.

 

Herr Rehkämper erkennt die Problematik und pflichtet Frau Wortmann im Grundsatz bei (vergleichbar Hallen-Sole-Wellenbad/Gesundheitstherme). Es müsse zumindest im Vorfeld eine Planung zur sinnvollen Abschottung des Konzertgartens geben.

 

Ratsfrau Temme ist, was die zeitliche Reihenfolge der Maßnahmen angeht, der gleichen Meinung wie Frau Wortmann und der DEHOGA. Sie findet allerdings, dass eine Öffnung der Fläche zur Parkstraße hin auch ihren Reiz haben könne.

 

Ratsherr Trojahn bemerkt, dass vor dem Herbst kein Abriss erfolgen würde, sodass Veranstaltungen im Sommer nicht beeinträchtigt seien.

 

Beitrag aus der Gästeschaft:

 

Herr Büning fordert die Überlegung ein, wie der Konzertgarten geschützt werden könne.

 

Herr Rehkämper schlägt dazu eine Gesprächsrunde von Gesellschafterversammlung und DEHOGA vor, um entsprechende Vorschläge zur erarbeiten und die Planungen voranzutreiben.

 

Frau Gätje bemerkt, dass bis dato nur bauliche Belange besprochen wurden. Sie sieht das Problem aber im fehlenden Angebot für die Gäste. Sie führt u. a. fehlende Räumlichkeiten für einen Silvesterball an. Um den Erhalt der Hotellerie im Ort zu gewährleisten, braucht es ein adäquates Angebot für die Gäste. Sie sieht besonders in der zu erwartenden Zeitschiene ein Problem. Ihrer Meinung nach läuft dem Ort die Zeit davon.

 

Ratsfrau Temme unterstreicht die Aussage, dass Bad Rothenfelde wieder mehr Gäste im privaten Übernachtungssektor benötigt, sieht aber auch Ausweichmöglichkeiten, wie z.B. das Haus des Gastes. Auch wenn die Bedingungen vielleicht nicht ideal sind. Zudem kämen die Gäste nicht nur wegen der Veranstaltungen.

 

Frau Gätje bestätigt, dass die Schätze von Bad Rothenfelde natürlich die Gradierwerke seien und somit die Reiseentscheidung beeinflussen.

 

Ratsfrau Temme sieht außerdem in der Investorensuche für ein Hotel kein Problem und verweist auf die Investitionstätigkeit von Herr Spohn im Bereich des Siedehauses, auch während Corona-Zeiten. Wer Geld habe, möchte dies häufig gewinnbringend anlegen.

 

Beitrag aus der Gästeschaft:

 

Frau Büning ist der Auffassung, dass das ganze Thema falsch angefasst wurde. Sie wirft die Frage auf, ob tatsächlich ein Hotelneubau von Nöten sei und wenn ja, warum die örtlichen Betreiber nicht gefragt wurden, ob sie das vielleicht machen möchten. Ferner möchte sie wissen, warum der DEHOGA in dieser Angelegenheit nicht gefragt wurde.

 

Herr Rehkämper verweist in diesem Zusammenhang auf die Hotelbedarfsanalyse, in die auch seitens Project M die Hotellerie einbezogen wurde. Der Bedarf bestehe auch, da Bad Rothenfelde in den vergangenen Jahren viele Betten verloren habe. Beispiele dafür: Butt, Deutsch Krone und jüngst Hotel zur Post.

 

Frau Gätje merkt dazu an, dass die Häuser viel Geld investieren müssten, dies gehe aber nur, wenn die Gemeinde ein entsprechendes kulturelles Angebot vorhalte.

 

Ratsfrau Temme hinterfragt, ob hier nicht auch eine subjektive Auslegung bezüglich Mitbewerbern mitschwinge.

 

Stellvertretender Vorsitzender Wernemann schließt an dieser Stelle den Tagesordnungspunkt, da der Austausch zu emotional wird.