Betreff
Wirtschaftsplan des Wasserwerks für das Jahr 2023
Vorlage
Y/2022/150
Art
Beschlussvorlage

Hiermit werden die Entwürfe des Wirtschaftsplanes für das Jahr 2023 und der mittelfristigen Finanzplanung 2022 bis 2026 vorgelegt.

 

Nachfolgend werden die wesentlichen Positionen bzw. Änderungen erläutert, die Werte in Klammern sind Vorjahresansätze.

 

A. Erfolgsplan

 

Umsatzerlöse rund 991.000 € (877.242 €)

Der Ansatz entspricht einer Wassermenge von 590.000 m³.

Der Wasserpreis wird nach dem bisherigen Vorbereitungsstand für 2023 bei 1,68 €/m³ netto liegen. Die Erhöhung liegt damit bei 21 Cent/m³. Auf Basis eines angenommenen Verbrauchs von 180 m³ für einen Vierpersonenhaushalt ergibt sich daraus eine jährliche Mehrbelastung von netto 37,80 €, brutto 41,40 €.

In den Umsatzerlösen sind zudem aufgelöste, empfangene Ertragszuschüsse in Höhe von 2.071 € (2.071 €) enthalten. Als Ertragszuschüsse wurden bis 2002 erhaltene Anschlussbeiträge ausgewiesen. Diese werden langfristig ergebniswirksam aufgelöst.

Nach einer Rechtsänderung werden die Anschlussbeiträge ab 2003 von den Anschaffungs- und Herstellungskosten der Rohrleitungen abgezogen.

 

Sonstige betriebliche Erträge 8.000 € (8.000 €)

Die sonstigen betrieblichen Erträge bleiben konstant. Enthalten sind im Wesentlichen Fahrzeugkostenerstattungen der Gemeinde und Erlöse aus der Vermietung der Standrohre.

 

Materialaufwand 280.000 € (218.000 €)

 

Die mit 120.000 € (65.000 €) deutlich erhöhten erwarteten Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind Hauptfaktoren für die notwendige Anhebung des Wasserpreises. Es wird damit der massiven Erhöhung der Energiekosten Rechnung getragen.

 

Die Kosten für den Wasserbezug von der Südkreis-Wasserversorgung werden auf 160.000 € (153.000 €) geschätzt. Der spezifische Preis für den Zukauf von Wasser beträgt wie im Vorjahr 0,90 €/m³.

 

Personalaufwand 139.400 € (113.250 €)

Beim Personalaufwand wurde aufgrund der aktuellen Tarifforderung sowie bereits erfolgter Abschlüsse in anderen Branchen für 2023 eine deutlichere Erhöhung eingeplant als in den Vorjahren. Zusätzlich haben sich strukturelle Personalkostenanpassungen aufgrund von Höhergruppierungen sowie Verschiebungen durch Stellenumbesetzungen (Angestellte/Beamte) ergeben. Tariflich ist auch ein leistungsorientierter Anteil an der Bezahlung des Personals mit 1,75 % vorgeschrieben. Auch dieser Ansatz ist im Planentwurf berücksichtigt.

 

Abschreibungen 105.594 € (105.466 €)

Die Abschreibungen auf das Anlagevermögen bleiben grundsätzlich unverändert.

 

Sonstige betriebliche Aufwendungen 422.400 € (414.600 €)

In dieser Position sind Instandhaltungs-, Betriebs-, Verwaltungskosten, Konzessionsabgabe und übrige Kosten enthalten, die sich aber alle nur unwesentlich ändern.

 

Zinsen und ähnliche Aufwendungen 2.299 € (5.235 €).

Die Zinsen für die Fremdfinanzierung von Anlagevermögen sinken aufgrund fortschreitender Tilgung.

 

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 51.878 € (31.287 €).

 

Steuern vom Einkommen und Ertrag und sonstige Steuern 22.850 € (27.450 €)

Die zu erwartende geringere Steuerbelastung aus Einkommen und Ertrag resultiert aus einem geringeren Gewinn vor Steuern.

Die sonstigen Steuern setzen sich zusammen aus Kraftfahrzeugsteuer und Grundsteuer. Der Ansatz liegt bei 1.240 € (1.240 €).

 

Jahresgewinn 27.788 € (2.597 €)

Die Konzessionsabgabe wird auch 2023 nicht voll erwirtschaftet, sodass erneut eine Entnahme aus der Gebührenausgleichsrücklage erforderlich wird. Der Jahresgewinn entspricht nach der Entnahme von 34.212 € (60.403 €) dem Mindestgewinn in Höhe von 62.000 € (63.000 €). Der Mindestgewinn beläuft sich auf 4 % des Eigenkapitals.

 

 

B. Vermögensplan

 

I. Leistungen

 

Immaterielle Vermögensgegenstände

Für die Neufestsetzung der Wasserschutzzone ist in 2023 kein Planbetrag vorgesehen. Die anfallenden Kosten waren in früheren Jahren Planungsgegenstand.

 

Grundstücke/grundstücksgleiche Rechte mit Bauten

Es ergibt sich im Planjahr kein Ansatz.

 

Wassergewinnung 310.000 € (77.500 €)

Für die zweite Zufahrt zum Wasserwerksgebäude (neues Tor und Pflasterarbeiten); die Brunnen allgemein sowie die Neubohrung des Brunnens 3 (inklusive vorheriger Prüfung auf Erneuerbarkeit) sind Kosten in Höhe von 270.000 € geplant. Für den Hochbehälter und die Enteisenungsanlage sind insgesamt 20.000 € vorgesehen. Weitere 20.000 € sind für eine Photovoltaikanlage für das Wasserwerk angesetzt.

 

Verteilung 103.000 € (168.000 €)

Für das Ersetzen von Rohrleitungen im Allgemeinen sind 20.000 € vorgesehen (u. a. Hydranten und Schieberkreuze). Die bereits für 2022 vorgesehenen Investitionen für Planungskosten einer Transportleitung vom Brunnen 2 bis Wasserwerk (30.000 €) sowie den Netzplan für die Löschwasserversorgung (50.000 €) wurden auf 2023 vorgetragen.

Für den Kauf von im laufenden Betrieb nach Bedarf einzubauenden Wassermessern sind 3.000 € angesetzt.

 

Betriebs- und Geschäftsausstattung 5.000 € (5.000 €)

 

Darlehenstilgung 28.569 € (48.508 €)

 

Auflösung Beiträge 2.071 € (2.071 €)

Die bis zum 31. Dezember 2002 gezahlten Anschlussbeiträge sind im Erfolgsplan ertragserhöhend aufzulösen. Die sich in 2023 ergebende Summe von 2.071 € belastet dementsprechend den Vermögensplan.

 

 

II. Finanzierung

 

Die Abschreibungen auf das Vermögen belaufen sich auf 105.594 € (105.466 €). Da die Abschreibungen Teil des Aufwands über den Umsatz erwirtschaftet werden müssen, diese Abschreibungen aber im Gegensatz zu anderen Kosten wie z. B. Materialaufwand oder Personalkosten nicht zu Auszahlungen führen, stehen sie in Form liquider Mittel für die Finanzierung von Maßnahmen zur Verfügung. Ergänzend zu der vorstehend genannten Summe werden die Investitionsmittel durch vorhandene Liquidität (u. a. durch die Verschiebung von Investitionen) mit 355.786 € gesichert.

 

 

Finanzplan 2022 bis 2026

 

A. Erfolgsplan

 

Für 2022 betragen die geplanten Umsatzerlöse 879.313 €. Am Ende des mittelfristigen Zeitraumes von 2022 bis 2026 werden die Umsatzerlöse (für 2026) mit 1.252.071 € erwartet.

 

Der Materialaufwand wird für 2022 mit 218.000 und für 2023 mit 280.000 € veranschlagt. Er soll sich bis 2026 wieder auf ca. 250.000 € reduzieren. Grundlage sind die aktuelle Energiepreiserhöhung und die Annahme, dass die Kosten über die nächsten Jahre wieder moderat sinken.

 

Die Personalkosten entwickeln sich von 113.250 € für 2022 auf 147.300 € bis zum Jahre 2026. Das ergibt sich zum einen aus der voraussichtlichen Tarifentwicklung und zum anderen aus Erhöhung der gesetzlichen sozialen Aufwendungen sowie aus strukturellen Personalkostenanpassungen (s. Seite 2).

 

Die Abschreibungen liegen in 2022 bei 105.466 € und steigen in den Folgejahren aufgrund der geplanten, zukünftig abzuschreibenden Investitionen bis auf 131.725 € (2026).

 

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfordern zunächst 414.600 €. Sie belaufen sich am Ende des Planungszeitraums, also 2026, auf 445.200 € (insbesondere Konzessionsabgabe, Wasserentnahmegebühr, Instandhaltungskosten, Verwaltungs­kosten).

 

Die planmäßigen Zinsaufwendungen sinken bis einschließlich 2026 von 5.235 € auf 1.471 €. Im Falle zwischenzeitlicher Darlehensaufnahmen würden auch die Zinsaufwendungen steigen.

 

Der Jahresgewinn 2023 liegt bei 27.788 €. Um den Mindestgewinn zu erreichen, ist die Kürzung der Konzessionsabgabe notwendig, da diese mittelfristig aller Voraussicht nach nicht voll erwirtschaftet werden kann. Der Mindestgewinn liegt in den Planjahren zwischen 62.000 € und 65.000 €.

 

B. Vermögensplan

 

Der Schwerpunkt der Investitionstätigkeit liegt in den Planjahren auf den Brunnen sowie der Transportleitung für den Hochbehälter und dem Netzplan für die Löschwasserversorgung. Insgesamt belaufen sich die Investitionsbeträge in 2022 auf 250.500 € und in 2023 auf 418.000 €. Für 2024 sind 398.000 € geplant. In den Jahren 2025 und 2026 werden voraussichtlich jeweils 408.000 € benötigt.

 

Für die Betriebs- und Geschäftsausstattung wird in den Jahren 2022, 2023, 2025 und 2026 nur eine geringe Summe von je 5.000 € angesetzt. 2024 ist zusätzlich zu den 5.000 € die Anschaffung eines neuen Fahrzeugs für 40.000 € vorgesehen.

 

2022 werden für die Darlehenstilgung 48.508 € benötigt. Im Zeitraum bis 2026 sinkt der Betrag bis auf 19.974 €. Im Falle zwischenzeitlicher Darlehensaufnahmen würde entsprechend auch der Tilgungsbetrag steigen.

 

Der Schuldenstand entwickelt sich im Planungszeitraum wie folgt:

 

31. Dezember 2022                            144.340,04 €

31. Dezember 2023                            115.771,29 €

31. Dezember 2024                              96.024,74 €

31. Dezember 2025                              76.050,25 €

31. Dezember 2026                              55.842,52 €

 

Im Jahr 2000 lag der Gesamtdarlehensbetrag noch bei 1.169.352,94 €. Er hat sich zwischen 2000 und Ende 2022 durch konsequente Tilgung um 1.025.012,90 € verringert.

 

Die Auflösung der Anschlussbeiträge bleibt bis einschließlich 2026 bei einem Betrag von 2.071 €.

 

Die Finanzierung der Leistungen erfolgt insgesamt durch bedarfsorientierte Darlehensaufnahme, Abschreibungsbeträge (s. oben) und die Inanspruchnahme liquider Mittel.

 


Beschlussvorschlag:

 

Der Wirtschaftsplan des Wasserwerkes für das Jahr 2023 und die mittelfristige Finanzplanung 2022 bis 2026 werden in der diesem Protokoll beigefügten Fassung beschlossen.