Betreff
Wirtschaftsplan des Wasserwerkes für das Jahr 2024
Vorlage
Y/2023/252
Art
Beschlussvorlage

Hiermit werden die Entwürfe des Wirtschaftsplanes für das Jahr 2024 und der mittelfristigen Finanzplanung 2023 bis 2027 vorgelegt.

 

Nachfolgend werden die wesentlichen Positionen bzw. Änderungen erläutert, die Werte in Klam­mern sind Vorjahresansätze.

 

A. Erfolgsplan

 

Umsatzerlöse 997.071 € (993.071 €)

Der Ansatz entspricht einer Wassermenge von 585.000 m³.

Der Wasserpreis wird nach dem bisherigen Vorbereitungsstand für 2024 bei 1,70 €/m³ netto liegen. Die Erhöhung liegt damit bei 2 Cent/m³. Auf Basis eines angenommenen Verbrauchs von 180 m³ für einen Vierpersonenhaushalt ergibt sich daraus eine jährliche Mehrbelastung von 3,60 € brutto.

In den Umsatzerlösen sind zudem 500 € (0 €) Bauwassererlöse sowie aufgelöste, empfangene Ertragszuschüsse in Höhe von 2.071 € (2.071 €) enthalten. Als Ertragszuschüsse wurden bis 2002 erhaltene Anschlussbeiträge ausgewiesen. Diese werden langfristig ergebniswirksam aufgelöst.

Nach einer Rechtsänderung werden die Anschlussbeiträge ab 2003 von den Anschaffungs- und Herstellungskosten der Rohrleitungen abgezogen.

 

Sonstige betriebliche Erträge 6.000 € (8.000 €)

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten im Wesentlichen Fahrzeugkostenerstattungen der Gemeinde und Erlöse aus der Vermietung der Standrohre. Fast alle Fahrzeuge sind jedoch inzwischen vollständig abgeschrieben, sodass die Kostenerstattung der Gemeinde sich entspre­chend um den Abschreibungsanteil reduziert und die sonstigen betrieblichen Erträge damit geringer werden.

 

Materialaufwand 324.000 € (280.000 €)

 

Mit 80.000 € (120.000 €) werden die Stromkosten (= Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebs­stoffe) für 2024 wieder etwas geringer erwartet. Der Stromverbrauch des Wasserwerks lag 2023 durchgängig unter dem des Vorjahres, sodass für 2024 von einem etwa 10 % geringeren Verbrauch ausgegangen wird. Der Strommarktpreis hat sich wieder beruhigt, liegt aber insgesamt über dem Niveau der Vorkrisenjahre. Die Berechnung basiert auf dem neuen, für die Jahre 2024 und 2025 geltenden Rahmenvertrag für Strom als Ergebnis der Ausschreibung über die KWL (Kommunale Wirtschafts- und Leistungsgesellschaft mbH). Perspektivisch ist auch die Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Wasserwerksgebäude geplant.

 

Die Kosten für den Wasserbezug von der Südkreis-Wasserversorgung werden auf 244.000 € (160.000 €) geschätzt. Der spezifische Preis für den Zukauf von Wasser beträgt 2024 0,98 €/m³ (0,90 €/m³). Zusätzlich wird aufgrund der zumindest zeitweise verminderten Eigenförderung (Brunnen 2 und 3 – Veränderung der Förderanteile sowie zeitweise Stilllegung des Brunnens 3 im Zuge der Neubohrung) ein erhöhter Fremdbezugsanteil erforderlich.

 

Personalaufwand 144.200 € (139.400 €)

Aufgrund des Tarifabschlusses aus dem Jahr 2023 ergibt sich rechnerisch über alle Entgeltgruppen und Stellenzahlen eine durchschnittliche Erhöhung von etwa 12 % gegenüber 2022 (2023 erfolgte keine Erhöhung der Tarifgehälter, die Personalkosten stiegen durch die Inflationsausgleichszahlungen). Tariflich ist auch ein leistungsorientierter Anteil an der Bezahlung des Personals mit 1,75 % vorgeschrieben. Auch dieser Ansatz ist im Planentwurf berücksichtigt.

 

Abschreibungen 124.449 € (105.594 €)

Die Abschreibungen auf das Anlagevermögen erhöhen sich aufgrund der geplanten Investitionen, insbesondere die Abschreibungsbeträge aufgrund der Neubohrung des Brunnens 3 sowie der Anschaffung eines neuen Elektrofahrzeugs.

 

Sonstige betriebliche Aufwendungen 418.090 € (422.400 €)

In dieser Position sind Instandhaltungs-, Betriebs-, Verwaltungskosten, Konzessionsabgabe und übrige Kosten enthalten, die sich überwiegend nur unwesentlich ändern. Größere Veränderungen gibt es bei den Instandhaltungskosten für Wassermesser (Anpassung an die tatsächliche, deutlich niedrigere Kostenentwicklung) sowie im Bereich Verwaltungskosten. Hier hat sich der an den Wasserbeschaffungsverband Osnabrück-Süd zu zahlende Verwaltungskostenbeitrag deutlich erhöht.

 

Zinsen und ähnliche Aufwendungen 1.932 € (2.299 €).

Die Zinsen für die Fremdfinanzierung von Anlagevermögen sinken aufgrund fortschreitender Tilgung.

 

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -9.200 € (51.878 €).

 

Steuern vom Einkommen und Ertrag und sonstige Steuern 21.340 € (24.090 €)

Die zu erwartende geringere Steuerbelastung aus Einkommen und Ertrag resultiert aus einem geringeren Gewinn vor Steuern.

Die sonstigen Steuern setzen sich zusammen aus Kraftfahrzeugsteuer und Grundsteuer. Der Ansatz liegt bei 1.340 € (1.240 €).

 

Jahresergebnis -30.540 € (27.788 €)

Die Konzessionsabgabe wird auch 2024 nicht voll erwirtschaftet, sodass erneut eine Entnahme aus der Gebührenausgleichsrücklage erforderlich wird. Der Jahresgewinn entspricht nach der Entnahme von 92.540 € (34.212 €) dem Mindestgewinn in Höhe von 62.000 € (62.000 €). Der Mindestgewinn beläuft sich auf 4 % des Eigenkapitals.

 

 

B. Vermögensplan

 

I. Leistungen

 

Immaterielle Vermögensgegenstände

Für die Neufestsetzung der Wasserschutzzone ist auch 2024 kein Planbetrag vorgesehen. Die anfallenden Kosten waren in früheren Jahren Planungsgegenstand.

 

Grundstücke/grundstücksgleiche Rechte mit Bauten

Es ergibt sich im Planjahr kein Ansatz.

 

Wassergewinnung 402.000 € (310.000 €)

Für die zweite Zufahrt zum Wasserwerksgebäude (neues Tor und Pflasterarbeiten; ursprünglich für 2023 geplant), für die Neubohrung des Brunnens 3, einen Stabmattenzaun für Brunnen 4 sowie die Brunnen allgemein sind Kosten in Höhe von 332.000 € geplant. Für den Hochbehälter (neue Fliesen und Sonstiges) und die Aufbereitungsanlage sind insgesamt 40.000 € vorgesehen. Weitere 30.000 € sind für eine Photovoltaikanlage für das Wasserwerk angesetzt.

 

Verteilung 76.000 € (103.000 €)

Für das Ersetzen von Rohrleitungen im Allgemeinen sind 20.000 € vorgesehen (u. a. Hydranten und Schieberkreuze), für den Netzplan für die Löschwasserversorgung 50.000 €.

Für den Kauf von im laufenden Betrieb nach Bedarf einzubauenden Wassermessern sind 6.000 € angesetzt. Der jährlich eingeplante Betrag wurde aufgrund der Erfahrungen aus den letzten Jahren verdoppelt.

 

Betriebs- und Geschäftsausstattung 80.000 € (5.000 €)

 

Die Anschaffung eines E-Fahrzeugs ist mit 70.000 € eingeplant, zusätzlich sollen 5.000 € in einen Aufsitzmäher investiert werden. Die übrigen 5.000 € sind für sonstiges Inventar, Werkzeuge und Geräte vorgesehen.

 

Darlehenstilgung 19.747 € (28.569 €)

 

Auflösung Beiträge 2.071 € (2.071 €)

Die bis zum 31. Dezember 2002 gezahlten Anschlussbeiträge sind im Erfolgsplan ertragserhö­hend aufzulösen. Die sich in 2024 ergebende Summe von 2.071 € belastet dementsprechend den Vermögensplan.

 

 

II. Finanzierung

 

Die Abschreibungen auf das Vermögen belaufen sich auf 124.449 € (105.594 €). Da die Abschreibungen als Teil des Aufwands über den Umsatz erwirtschaftet werden müssen, diese Abschreibungen aber im Gegensatz zu anderen Kosten wie z. B. Materialaufwand oder Perso­nalkosten nicht zu Auszahlungen führen, stehen sie in Form liquider Mittel für die Finanzierung von Maßnahmen zur Verfügung. Ergänzend zu der vorstehend genannten Summe werden die Investitionsmittel durch vorhandene Liquidität (u. a. durch die Verschiebung von Investitionen) mit 455.369 € gesichert.

 

 

Finanzplan 2023 bis 2027

 

A. Erfolgsplan

 

Für 2023 betragen die geplanten Umsatzerlöse 993.071 €. Am Ende des mittelfristigen Zeitrau­mes von 2023 bis 2027 werden die Umsatzerlöse (für 2027) mit 1.020.500 € erwartet.

 

Der Materialaufwand wird für 2023 mit 280.000 und für 2024 mit 324.000 € veranschlagt. Aufgrund der prognostizierten Energiekostenentwicklung sowie der durch größere Investitionen beim Wasserbeschaffungsverband Osnabrück-Süd steigenden Kosten für den Wasserbezug (bei ab 2025 wieder auf die Mindestabnahme zurückgehender Fremdbezugsmenge) wird der Materialaufwand 2027 voraussichtlich bei 285.300 € liegen.

 

Die Personalkosten entwickeln sich von 139.400 € für 2023 auf 157.500 € bis zum Jahre 2027. Das ergibt sich aus der Tariferhöhung 2024, der voraussichtlichen weiteren Tarifentwicklung sowie aus der Erhöhung der gesetzlichen sozialen Aufwendungen.

 

Die Abschreibungen liegen in 2023 bei 105.594 € und steigen in den Folgejahren aufgrund der geplanten, zukünftig abzuschreibenden Investitionen bis auf 180.502 € (2027).

 

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen belaufen sich zunächst auf 422.400 € und am Ende des Planungszeitraums, also 2027, auf 445.550 € (insbesondere Instandhaltungskosten, Verwaltungskosten, Konzessionsabgabe).

 

Die planmäßigen Zinsaufwendungen steigen bis 2027 von 2.299 € auf 12.766 €. Eingerechnet sind Zinsen für vorgesehene Darlehensaufnahmen in Höhe von jeweils 200.000 € in den Jahren 2025 und 2027.

 

Der Jahresverlust 2024 liegt bei 30.540 €. Um den Mindestgewinn zu erreichen, ist die Kürzung der Konzessionsabgabe notwendig, da diese mittelfristig aller Voraussicht nach nicht voll erwirt­schaftet werden kann. Der Mindestgewinn liegt in den Planjahren zwischen 62.000 € und 65.000 €.

 

 

B. Vermögensplan

 

Der Schwerpunkt der Investitionstätigkeit liegt in den Planjahren auf den Brunnen sowie der Transportleitung für den Hochbehälter und dem Netzplan für die Löschwasserversorgung. Insge­samt belaufen sich die Investitionsbeträge in 2023 auf 418.000 € und in 2024 auf 558.000 €. Für 2025 und 2026 sind jeweils 411.000 € geplant. 2027 werden voraussichtlich 446.000 € benötigt.

 

Für die Betriebs- und Geschäftsausstattung wird in den Jahren 2023, 2025, 2026 und 2027 nur eine geringe Summe von je 5.000 € angesetzt. 2024 ist zusätzlich zu den 5.000 € die Anschaffung eines neuen E-Fahrzeugs für 70.000 € sowie eines Aufsitzmähers vorgesehen.

 

2023 werden für die Darlehenstilgung 28.569 € benötigt. Im Zeitraum bis 2027 sinkt der Betrag ohne zwischenzeitliche Darlehensaufnahmen bis auf 15.134 €. Durch – im Finanzplan bereits eingerechnete – Darlehensaufnahmen in Höhe von jeweils 200.000 € in den Jahren 2025 und 2027 würde der Tilgungsbetrag bei einer Tilgungsrate von 4 % bis 2027 auf 30.507 € steigen.

 

Der Schuldenstand entwickelt sich im Planungszeitraum ohne weitere Darlehensaufnahmen wie folgt:

 

31. Dezember 2023                                            115.771,29 €

31. Dezember 2024                                              96.024,74 €

31. Dezember 2025                                              76.050,25 €

31. Dezember 2026                                              55.842,52 €

31. Dezember 2027                                              40.708,10 €

 

Unter Berücksichtigung der derzeit vorgesehenen Darlehensaufnahmen in Höhe von jeweils 200.000 € in den Jahren 2025 und 2027 ergibt sich (bei einer Tilgungsrate von 4 %) folgende Entwicklung:

 

31. Dezember 2023                                            115.771,29 €

31. Dezember 2024                                              96.024,74 €

31. Dezember 2025                                            268.050,25 €

31. Dezember 2026                                            240.162,52 €

31. Dezember 2027                                            409.655,30 €

 

Im Jahr 2000 lag der Gesamtdarlehensbetrag noch bei 1.169.352,94 €. Er hat sich zwischen 2000 und Ende 2023 durch konsequente Tilgung um 1.053.581,65 € verringert.

 

Die Auflösung der Anschlussbeiträge bleibt bis einschließlich 2027 bei einem Betrag von 2.071 €.

 

Die Finanzierung der Leistungen erfolgt insgesamt durch bedarfsorientierte Darlehensauf­nahme, Abschreibungsbeträge (s. oben) und die Inanspruchnahme liquider Mittel.

 


Beschlussvorschlag:

 

Der Wirtschaftsplan des Wasserwerkes für das Jahr 2024 und die mittelfristige Finanzplanung 2023 bis 2027 werden in der diesem Protokoll beigefügten Fassung beschlossen.