Am 20. Oktober 2007 startete im Kurpark Bad Rothenfelde die 1.
lichtsicht - Projektions-Biennale am Alten sowie am Neuen Gradierwerk - ins
Leben gerufen durch die Heinrich W. Risken Stiftung mit Herrn Heinrich W.
Risken als Stiftungsvorstand, Kunstmäzen und Unterstützer dieser relativ neuen
Form der Projektionskunst.
Die Veranstaltung hat bislang als Biennale, d. h. in einem
Zwei-Jahres-Rhythmus, stattgefunden.
Heinrich W. Risken ist dabei nicht nur als Ideengeber aufgetreten,
sondern hat zunächst mit der Heinrich-W.-Risken-Stiftung, später mit der
lichtsicht ggmbh die Organisation und die weitaus überwiegende Finanzierung
dieses einzigartigen Kulturevents übernommen.
Im Laufe der vergangenen 10 Jahre konnte neben der breiten
Öffentlichkeit auch ein teilweise weitgereistes, kunstinteressiertes Publikum
gewonnen werden, so dass der Ort auch außerhalb der Urlaubssaison in der
dunklen Jahreszeit zum Besuchermagneten geworden ist. Die Strahlkraft der
lichtsicht - Projektions-Biennale geht weit über den Ort Bad Rothenfelde in die
Region hinaus.
Reportagen über die lichtsicht - Projektions-Biennale finden sich nicht
nur im Bereich der regionalen Presse (Neue Osnabrücker Zeitung, Haller
Kreisblatt, Westfalenblatt), sondern auch in überregionalen Blättern wie der
Süddeutschen Zeitung, dem Münchener Merkur und in „Die Welt“. Fachzeitschriften
wie die Kunstzeitung, das Kunstforum International und die Zeitung KUNST:ART
lobten die Veranstaltung.
Über die lichtsicht berichteten ARTE sowie der NDR wie auch der WDR und
der Deutschlandfunk in verschiedenen Fernseh- und Radiobeiträgen.
International bekannte Künstler wie Robert Wilson, William Kentridge und
die leider im letzten Jahr verstorbene Rosalie haben ihre Kunst auf das Neue
Gradierwerk projiziert.
Mit Prof. Manfred Schneckenburger (zweifacher Leiter der Dokumenta,
Kassel, lichtsicht 1 - 4 und 6) und Prof. Peter Weibel (Leiter des Zentrums für
Kunst und Medien/ZKM in Karlsruhe, lichtsicht 5 und 6) konnten von der
Stiftung/lichtsicht ggmbh sehr bedeutende Kuratoren für die Durchführung der
lichtsicht - Projektions-Biennale gewonnen werden.
Im Jahre 2012 erhielt die lichtsicht eine Auszeichnung der Initiative
„Deutschland - Land der Ideen“ - eine gemeinsame Standortinitiative der
Bundesregierung und der deutschen Wirtschaft, vertreten durch den Bundesverband
der deutschen Industrie.
Ebenfalls im Jahre 2012 verlieh das Land Niedersachsen der Heinrich W.
Risken-Stiftung den KulturKontakte Preis als Auszeichnung für unternehmerische
Kulturförderung.
Der Kulturkreis der Deutschen Wirtschaft hat der lichtsicht den
Kulturförderpreis 2015 in der Kategorie „Große Unternehmen“ verliehen.
Die Heinrich W. Risken Stiftung hat von Anfang an darauf hingewiesen,
dass die lichtsicht Biennale vom Gemeinwesen in der Zukunft als wichtiger
kultureller Bestandteil für die Region (Land Niedersachsen) übernommen werden
sollte. Eine dauerhafte Finanzierung durch die Stiftung/lichtsicht ggmbh war
nicht vorgesehen, zumal sich die Stiftung seit Jahren mit weiteren kulturell relevanten
Projekten (Kunstförderung, Natur- und Artenschutz) befasst.
Um den hochkarätigen kulturellen Anspruch der lichtsicht -
Projektions-Biennale aufrecht erhalten zu können, sollte mit einem jeweiligen
Veranstaltungsbudget von 900.000 € gerechnet werden, welches im Falle einer
Biennale auf zwei Haushaltsjahre, bei einer Triennale auf drei Haushaltsjahre
verteilt werden kann.
Ein sehr großer Kostenaufwand besteht im Bereich der Technik, für die
bei der lichtsicht 6 - Projektions-Biennale insgesamt 55 Beamer eingesetzt
worden sind. Besondere Anforderungen ergeben sich hier aufgrund der in den
Projektionsmonaten oftmals bestehenden schlechten Witterungsverhältnisse und
aufgrund der Sprühsole aus den Gradierwerken. Einzelheiten ergeben sich aus der
beigefügten Kostenkalkulation.
Die Heinrich-W.-Risken-Stiftung ist bereit, sich für die lichtsicht 7
mit einem Betrag von 150.000 € einzubringen. Bei positivem Fortbestand der
lichtsicht kann mit entsprechender weiterer Unterstützung gerechnet werden.
Seitens der Gemeinde könnte ein Betrag von 135.000 € pro Veranstaltung
beigetragen werden, der im Falle einer Biennale auf jährlich 67.500 € und im
Falle einer Triennale auf jährlich 45.000 € verteilt werden kann.
Die dann noch bestehende Deckungslücke für die lichtsicht 7 von 615.000
€ soll durch Mittel des Landkreises Osnabrück, des Landes Niedersachsen, des
Bundes und ggf. der EU sowie nach Möglichkeit durch privates Sponsoring gedeckt
werden.
Der hier zur Diskussion stehende Grundsatzbeschluss der Gemeinde zur
Fortführung der lichtsicht - Projektions-Biennale und zum gemeindlichen
Finanzierungsbeitrag soll mit dem von der
Heinrich-W.-Risken-Stiftung/lichtsicht ggmbh zugesagten Kostenbeitrag von
150.000 € für die lichtsicht 7 als Grundlage für die Akquise der zuvor
beschriebenen Finanzmittel dienen.
Auch die lichtsicht 6 ist durch ihre hohe Besucherzahl ein deutlicher Beleg für die große Akzeptanz dieser zukunftsweisenden Kunstform.
Beschlussvorschlag:
- Der Gemeinderat
spricht sich für eine Fortführung der lichtsicht - Projektions-Biennale
aus.
- Das Budget pro
Veranstaltung beträgt rd. 900.000 €.
- Seitens der Gemeinde
Bad Rothenfelde wird dazu ein finanzieller Beitrag in Höhe von 135.000 €
(15 %) geleistet.
- Der finanzielle
Beitrag der Heinrich-W.-Risken-Stiftung/lichtsicht ggmbh wird mit 150.000
€ (rd. 17 %) für die lichtsicht 7 zugesagt. Spätere Unterstützung bei
positiver Entwicklung ist möglich.
- Zur Finanzierung der
Deckungslücke von 615.000 € (rd. 68 %) sollen vorrangig Mittel aus
Kulturfördermöglichkeiten des Landkreises Osnabrück, des Landes
Niedersachsen, des Bundes und ggf. der EU eingeworben werden.
Sollte in einem Zweijahresrhythmus (Biennale) das o. g. Budget nicht
vollständig zusammengetragen werden können, spricht sich der Gemeinderat für
einen Dreijahresrhythmus (Triennale) aus.